Die Tendenzen sind klar.

Foto: APA/Garcia

Salzburg/Ried im Innkreis – Die einen sind im Titel-, die anderen im Abstiegskampf – und beide haben vor der 31. Bundesligarunde gute Karten. Tabellenführer Salzburg geht am Samstag (16.00 Uhr) mit sechs Punkten Vorsprung auf Rapid in das Heimduell gegen die SV Ried, die Oberösterreicher liegen ebenso viele Zähler vor Schlusslicht Grödig. "Befreit aufspielen und das Beste herausholen", lautet das Motto des Außenseiters.

So formulierte es zumindest Rieds Defensivspieler Petar Filipovic, der auch beim 1:0-Heimerfolg über die Salzburger im Februar mit von der Partie war. Er zeigte sich optimistisch, dass eine Woche nach dem wichtigen 1:0 über Mattersburg ein weiteres Mal Zählbares möglich ist. "Zuhause haben sie den Druck, gewinnen zu müssen. Auch Salzburg hat Defizite, und diese müssen wir ausnützen", sagte der 25-Jährige. So wie fünf seiner Teamkollegen ist der Liga-Spitzenreiter in Sachen Gelbe Karten (12) allerdings unmittelbar von einer Sperre bedroht.

Keine Revanche

Selbst wenn sich Salzburg-Coach Oscar Garcia ("Ich sehe Gefahr bei jedem Gegner") sehr respektvoll äußerte: Rieds Hoffnungen sind äußerst vage. Salzburg ist in diesem Jahr daheim bisher noch ohne Punkteverlust und hat – erstmal in der Bundesliga – die letzten sechs Heimspiele gewonnen (Torverhältnis 19:3). Allerdings war es just Ried, das am 13. Februar im Innviertel den Salzburgern eine von bisher vier Saisonniederlagen bescherte.

Für Garcia ist das 0:1 zwei Monate zuvor aber kein Thema mehr. "Das Wort Revanche gibt es für mich nicht. Das ist ein hässliches Wort, besonders im Sport. Wir wollen dieses Spiel gewinnen", erklärte der Spanier im Rückblick auf seine bisher einzige Niederlage mit den "Bullen". Der Fokus liege völlig auf dem Samstagsspiel. "Ich erwarte 100 Prozent Konzentration, dass die Spieler alles geben. Und ich erwarte auch von den Spielern, dass sie nicht an das übernächste Spiel denken. Wichtig ist die Gegenwart", sagte der Katalane.

Keine Rotation

Auch er selbst weigerte sich, einen Blick in die nächste Zukunft zu tun, in der schon am Mittwoch das Cup-Halbfinale gegen die Wiener Austria wartet. Das Thema Rotation sei daher keines. "Für mich gibt es keine elf Stammspieler, ich habe mir noch keinen einzigen Gedanken über den Cup gemacht", betonte Garcia. "Wir haben noch sechs Finalspiele und hoffentlich noch zwei im Cup. Wir gehen in jedes dieser Spiele, um es auch zu gewinnen."

Nach dreieinhalb Monaten im Amt zeigte sich Garcia mit den Fortschritten seiner Arbeit durchaus zufrieden. "Wir haben nie mehr als ein Gegentor kassiert und lassen extrem wenig zu", stellte der 42-Jährige fest und sah auch in der Offensive kein Problem. "Für mich zählt ganz einfach das Kollektiv, mit viel Ballbesitz. Dadurch kommt der Gegner zu wenig Chancen. Deshalb kann man nicht nur mit der Defensive, sondern auch mit der Offensive zufrieden sein." Mit Urteilen solle man sich aber noch etwas Zeit lassen: "Erst nach sechs bis sieben Monaten kann man mehr sehen."

Die starke Defensive der "Bullen" ist auch Ried-Coach Paul Gludovatz nicht entgangen. "Man hat in der vergangenen Runde gesehen, wie wichtig eine gute Defensive ist. Austria hatte am meisten Chancen und hat verloren. Rapid hatte am zweitmeisten Chancen und nur Unentschieden gespielt. Salzburg hatte weniger Chancen, war aber in der Defensive stark und hat gewonnen", meinte er. "Auch wir müssen im Kampf gegen den Abstieg unsere Punkte mit einer starken Defensive machen." (APA; 15.4.2016)

Technische Daten und mögliche Aufstellungen:

RB Salzburg – SV Ried (Salzburg, Red Bull Arena, 16.00 Uhr, SR Weinberger): Bisherige Saisonergebnisse: 4:1 (a), 2:1 (h), 0:1 (a)

Salzburg: Walke – Schwegler, Miranda, Caleta-Car, Ulmer – Berisha, Bernardo, Keita – Lazaro, Soriano, Reyna/Hwang

Ersatz: Stankovic – Lainer, Schmitz, Mukhtar, Pehlivan, Damari, Minamino

Es fehlen: Leitgeb, Yabo, Prevljak (alle Knieverletzungen), Sörensen (Fußoperation), Laimer (Adduktorenprobleme)

Ried: Gebauer/Durakovic – Reifeltshammer, Trauner/Bergmann, Filipovic – Hart, Polverino, Elsneg, Prada – Walch, Möschl, Fröschl

Ersatz: Durakovic – Janeczek, Baumgartner, Ziegl, Honsak, Sikorski, Gavilan, Kreuzer

Fraglich: Gebauer (Wadenmuskel), Trauner (Hüfte), Janeczek (Halsnerven)

Es fehlen: Antonitsch, Brandner (beide Seitenbandeinriss), Streker (Schulterluxation und Knochenabsplitterung)