Der steirische Cannabisvertrieb will bis zu eine Million Euro einsammeln.

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Graz/Wien – Offenbar Feuer und Flamme ist der Schwarm für die Crowdfunding-Kampagne des Grazer Start-ups HGV Kräutergarten mit seinem "Hanfgarten". Seit Mittwoch läuft via Green Rocket eine Crowdfunding-Kampagne, tags darauf berichtete die Plattform bereits von einer Rekordnachfrage: Binnen 30 Minuten sei die Finanzierungsschwelle von 75.000 Euro übersprungen und innerhalb von 24 Stunden mehr als eine viertel Million Euro eingesammelt worden.

Mit diesem Geld will Firmengründer Andreas Troger vor allem die österreichische Forschung auf dem Gebiet der Cannabisproduktion für medizinische Zwecke forcieren – denn er sieht Cannabis als Zukunftsmarkt. Dabei geht es nicht um Drogenverkauf, sondern ausschließlich um den legalen Vertrieb von Hanfteesorten, Pflanzensamen und Stecklingen. Da es sich um "ganz normalen Hanf" handle, der auch den berauschenden Wirkstoff THC enthält, werden Kunden angehalten, die Pflanzen nicht zur Blüte zu bringen. Das wäre illegal.

Der Vertrieb läuft bereits im Shop von Troger etwas außerhalb von Graz sowie über Onlineversand. Gezogen werden die Pflanzen in Zusammenarbeit mit einer österreichischen Gärtnerei. Sie liefert das Know-how und den Platz. Momentan werden Trogers Hanfpflanzen auf rund 10.000 Quadratmetern Glashausfläche bei Wiener Neustadt gezogen.

Zweiter Zuchtstandort

Zudem verfügt das Unternehmen über einen zweiten Zuchtstandort mit rund 10.000 Quadratmetern, der für den Anbau von medizinischem Cannabis entworfen wurde. Für die Erweiterung des Portfolios um medizinisches Cannabis werde mit Branchenexperten aus den USA zusammengearbeitet, denn der Bundesstaat Colorado gilt als Vorreiter in Sachen legaler Cannabisverkauf.

Beim Crowdfunding sind Anleger ab 250 Euro dabei, erwerben Unternehmensanteile mit drei Prozent Fixverzinsung sowie Gewinnbeteiligung. "Bis zu eine Million Euro" soll mit der Kampagne lukriert werden – Geld, das Troger in Forschung investieren will: "In wenigen Jahren wird die medizinische Nutzung auch in Österreich legal sein", zeigt er sich überzeugt. (APA, aha, 14.4.2016)