Washington – US-Präsident Barack Obama hat das große Einkommensgefälle zwischen Männern und Frauen in den USA beklagt. Frauen verdienten im Schnitt nur 79 Cent für jeden Dollar, den ein Mann einnehme, sagte Obama anlässlich des "Equal Pay Day" – das ist der Tag für gleiche Bezahlung – am Dienstag in Washington.
Bei Nicht-Weißen sei der Unterschied noch größer. Eine schwarze Frau verdiene im Durchschnitt nur 60 Cent und eine Frau mit lateinamerikanischen Wurzeln nur 55 Cent im Vergleich zu jedem Dollar eines weißen Mannes.
Obama weihte in Washington ein Denkmal für die Gleichstellung ein. Er wünsche sich, dass Kinder, die in der Zukunft das Monument besuchten, sich wunderten, "dass es einmal eine Zeit gegeben hat, in der Frauen nicht wählen durften" oder "einmal weniger für dieselbe Arbeit verdient haben als Männer", oder "dass es Zeiten gab, in denen noch nie eine Frau im Präsidentenbüro gesessen ist", sagte Obama.
Eine Aussage über Werte, nicht über Clinton
Auf die Frage, ob es sich bei dieser Aussage um eine Unterstützung der demokratischen Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton gehandelt habe, wollte sich Obamas Sprecher Josh Earnest später nicht festlegen. Der Präsident habe eine allgemeine "Aussage über Werte" gemacht, so der Sprecher. Wer sich um das höchste Staatsamt bewerbe, "sollte auf der Basis seiner Ideen, Werte und Pläne beurteilt werden".
Der "Equal Pay Day" zeigt an, wie viele Tage im Jahr Frauen länger arbeiten müssen als Männer, um gleichviel zu verdienen. Demnach muss eine Frau in den USA in diesem Jahr bis zum 12. April arbeiten, um genau so viel zu verdienen, wie ein Mann im Jahr 2015. (APA, 12.4.2016)