Planeten, Raketen und Außerirdische: Kinder aus ganz Europa malten ihre Vision vom Leben im All – genau dorthin will die Uni Bern nun 3.000 dieser Zeichnungen per Satellit schicken

Das Weltall fasziniert Kinder – und sie haben erstaunlich präzise Vorstellungen davon, wie es "da oben" aussehen könnte; inspiriert von Kinderbüchern, Kinofilmen, Populärkultur. Wenn Kinder ihre Vorstellungen vom All auf Papier bringen, entstehen kreative Belege kindlicher Vorstellungskraft – und höchst unterschiedliche Darstellungen. Einmal werden Mondlandschaften und Planetenkonstellationen aus weitem Winkel betrachtet, ein anderes Mal ein Detailausschnitt in Großaufnahme skizziert.

Die Universität hatte Kinder zwischen acht und vierzehn Jahren in ganz Europa dazu aufgerufen, Bilder vom Weltall zu malen und einzusenden – eine Auswahl von 3.000 Zeichnungen ist jetzt auf einer interaktiven Europakarte online zu sehen. Dort sollen sie nicht bleiben: In den nächsten sechs Monaten werde die Bilder um den Faktor 1.000 verkleinert und auf zwei Metallplaketten eingraviert. Dann werden sie auf der Weltraum-Teleskop-Sonde Cheops (Characterising ExOPlanets Satellite) angebracht und ins All geschickt.

Auf der Suche nach Leben da draußen

Cheops soll den Durchmesser von Exoplaneten bestimmen, heißt es seitens der Universität Bern, die das Esa-Projekt betreut. "Kennt man die Masse des Objekts, können die Forscherinnen und Forscher herausfinden, ob es sich um einen Gasriesen wie Jupiter oder Saturn handelt oder um einen Gesteinsplaneten ähnlich wie die Erde. Dies ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg, potenziell lebensfreundliche Planeten zu finden", sagt Willy Benz, Professor für Astrophysik an der Universität Bern und Leiter der Cheops-Mission für die Schweiz.

An dieser Suche wolle man möglichst viele Kinder teilhaben lassen. Benz: "Wir wollten, dass die Kinder unsere Begeisterung teilen; denn wir leben in einer besonderen Zeit, in der Technologie und Wissenschaft gemeinsam ermöglichen, neue Welten zu entdecken – und vielleicht auch Leben außerhalb unserer Erde." An der Zeichenaktion konnten alle Länder teilnehmen, die zum Cheops-Konsortium gehören, also Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Österreich, Portugal, Spanien, Schweden und Ungarn. (lima, 13.4.2016)

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Europakarte mit Kinderzeichnungen

Foto: cheops
Foto: cheops
Foto: cheops
Foto: cheops
Foto: cheops
Foto: cheops
Foto: cheops
Foto: cheops
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Foto: cheops
Foto: cheops
Foto: cheops
Foto: cheops
Foto: cheops
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Foto: cheops
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