Ammoniak, Nitrit und Nitrat aus landwirtschaftlichem Dünger dürften die Hauptursache für verschmutztes Wasser in China sein.

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Peking – Im ländlichen Raum von China ist rund 80 Prozent des Grundwassers aus weniger tiefen Brunnen, mit dem Millionen von Bauern und die Landwirtschaft versorgt werden, schwer verschmutzt und nicht trinkbar. Die alarmierenden Zahlen gehen aus dem Dienstag vorliegenden monatlichen Grundwasserbericht des Wasserministeriums in Peking hervor, der erstmals Angaben über die Wasserqualität enthält.

Lediglich 20 Prozent der getesteten 2.100 Brunnen in 18 Provinzen der nördlichen Ebenen Chinas erreichten bessere Qualitätsstufen. Allerdings sei nirgendwo wirklich sauberes Wasser gefunden worden. Vor allem Ammoniak, Nitrit und Nitrat, die in Düngemitteln enthalten sind, werden für die Verschmutzung verantwortlich gemacht. Aber auch Schwermetalle und andere Gifte seien entdeckt worden, heißt es im Bericht.

Die Versorgung größerer Städte, die ihr Trinkwasser meist aus tieferen Grundwasservorkommen beziehen, sei hingegen nicht bedroht, betonte das Ministerium. 85 Prozent dieser Wasserquellen erfüllten die Qualitätsanforderungen. Der Bericht ist nach Ansicht der Umweltorganisation Greenpeace eine "deutliche Warnung". "Die Verschmutzung des Wassers ist mindestens so ein ernstes Problem wie die Luftverschmutzung", so Ada Kong von Greenpeace. (APA, dpa, 12.4.2016)