Bild nicht mehr verfügbar.

Claudio Ranieri: "Es ist schwierig zu sagen, wie es in mir aussieht, aber ich beklage mich nicht."

Foto: Reuters/Smith

Bild nicht mehr verfügbar.

Mittendrin statt nur dabei: ÖFB-Teamkapitän Christian Fuchs.

Foto: Reuters/Smith

Leicester – Nur noch drei Siege trennen Leicester City von einer der größten Sensationen des englischen Fußballs. Die Foxes mit ÖFB-Kapitän Christian Fuchs führen fünf Runden vor Schluss mit sieben Punkten Vorsprung die Premier League an und stehen vor ihrem ersten Meistertitel. Trainer Claudio Ranieri rührte der 2:0-Sieg in Sunderland am Sonntag zu Tränen.

Fans besingen schon den Titel

Der Italiener ist seit Wochen nach außen hin extrem zurückhaltend, innerlich schaut es aber anders aus. Beim Schlusspfiff in Sunderland applaudierte der 64-Jährige mit Tränen in den Augen, während die mitgereisten schon Fans lautstark den Titel besangen. "Es ist einfach nur erstaunlich. Ich wollte allen Danke sagen, die mitgekommen sind. Niemand hat geglaubt, dass wir je in dieser Position sein können. Jetzt werden wir kämpfen und kämpfen", sagt Ranieri. "Es ist schwierig zu sagen, wie es in mir aussieht, aber ich beklage mich nicht."

Offenbar glaubt nun auch Ranieri an das Wunder und seinen ersten Meistertitel, den er mit Topklubs wie AS Roma, Atletico Madrid, Chelsea, Juventus und Inter Mailand nicht geschafft hat. Der Erfolgslauf hat aber nicht nur seine Spieler begehrt gemacht. Zweimal schon ist Ranieri zum Trainer des Monats in der Premier League gewählt worden, vom italienischen Verband wurde er als Trainer des Jahres ausgezeichnet.

BeanymanSports

Keine Überraschung daher, dass er auch als Nachfolger von Antonio Conte als Italiens Teamchef gehandelt wurde. Den Spekulationen hat er aber schon im März ein Ende gesetzt und sich aus der Debatte genommen. "Es ist mein Wunsch, dass das mein letzter Job in meiner Trainerkarriere ist. Wir beginnen gerade mit der Aufbauarbeit. Wenn die Klubchefs mit mir zufrieden sind, bin ich es mit ihnen", erklärte er damals.

Der aus Thailand stammende Klubeigentümer Vichai Srivaddhanaprabha wird wohl sehr zufrieden sein, blickt man darauf zurück, von wo Ranieri das Team nach oben geführt hat. In der vergangenen Saison ist Leicester erst in der letzten Runde dem Abstieg entgangen, die Foxes hatten sich auch heuer auf den Kampf um den Klassenerhalt eingestellt. "40 Punkte, das war das Ziel. Das war es, um unseren Fans ein weiteres Jahr in der Premier League zu geben", offenbarte der Coach.

Fünf Zu-null-Siege in Serie

Nun hat der Klub, dessen bisher beste Platzierung Rang zwei in der Saison 1928/29 war, erstmals zumindest schon den Platz in der Champions-League-Qualifikation sicher. Das verdankt Leicester nicht nur der fehlenden Konstanz der Konkurrenz und der Treffsicherheit von Jamie Vardy, der als erster Leicester-Stürmer seit Gary Lineker 1984/85 die Marke von 20 Saisontoren übertraf, sondern auch einer kompakten Defensive.

Fünf Zu-null-Siege hat Leicester in Serie gefeiert, Torhüter Kasper Schmeichel, Sohn des ehemaligen Manchester-Torhüters Peter Schmeichel, ist seit 490 Minuten ohne Gegentor. Seitdem Ranieri in der Viererabwehrkette zu den Innenverteidigern Robert Huth und Wes Morgan die Außenverteidiger Fuchs (links) und Danny Simpson (rechts) gespannt hat, blieb die Mannschaft in 13 von 22 Spielen ohne Gegentor.

"Es ist eine unglaubliche Saison für uns", sagte Ranieri. "Die Fans träumen, und wir wollen das fortsetzen. Aber wir müssen konzentriert bleiben. Andere Leute können über den Titel reden, aber es ist wichtig, dass wir auf das nächste Spiel konzentriert bleiben. Das habe ich den Spielern gesagt." (APA, red, 11.4.2016)