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Un-Sondergesandter Ismail Ould Cheikh Ahmed rief zur Einhaltung des Waffenstillstandes auf.

Foto: AP/Loey Felipe/The United Nations via AP

Sanaa – Der UN-Sondergesandte Ismail Ould Cheikh Ahmed hat die Konfliktparteien im Jemen aufgerufen, den um Mitternacht in Kraft getretenen Waffenstillstand einzuhalten. Die Waffenruhe sei dringend notwendig, erklärte der Diplomat am Sonntag.

Neben den Konfliktparteien müsse auch die internationale Gemeinschaft "entschlossen bleiben, ihn zu unterstützen". Er fügte hinzu: "Der Jemen kann es sich nicht leisten, weitere Leben zu verlieren." Die Waffenruhe, die vorerst zu halten schien, sei ein "erster Schritt in Richtung Frieden im Jemen", erklärte der UN-Sondergesandte.

Anhaltende Kämpfe und Luftangriffe in Tais

Die Waffenruhe ist UN-Angaben zufolge am ersten Tag ihres Inkrafttretens im Großen und Ganzen befolgt worden. Es gebe noch einige Nester der Gewalt, sagte UN-Sprecher Stephane Dujarric am Montagabend in New York. Doch "scheint die Feuerpause weitgehend zu halten".

Vor allem aus der zentraljemenitischen Großstadt Tais wurden trotz der um Mitternacht in Kraft getretenen Feuerpause von anhaltenden Kämpfen berichtet. Nach Angaben von Einwohnern hätten die aufständischen Huthi-Rebellen dort Wohngebiete beschossen.

In den Provinzen Tais und Lahj habe es zudem Luftangriffe der saudisch-geführten Militärkoalition gegeben. In der von den Huthis kontrollierten Hauptstadt Sanaa blieb es Berichten zufolge erst einmal ruhig.

Friedensgespräche am 18.April

Der landesweit zwischen der jemenitischen Regierung und den Huthi-Rebellen geltenden Kampfpause sollen am 18. April Friedensgespräche in Kuwait folgen. Die schiitische Huthi-Miliz hatte Anfang vergangenen Jahres die jemenitische Hauptstadt Sanaa und andere Städte erobert und den sunnitischen Präsidenten Abd-Rabbu Mansour Hadi zur Flucht gezwungen.

Seit März 2015 fliegt eine Militärkoalition unter Führung Saudi-Arabiens Luftangriffe im Jemen, um die vom Iran unterstützten Rebellen zurückzudrängen und Hadi eine Rückkehr an die Macht zu ermöglichen. Nach UN-Angaben wurden in dem Konflikt seit dem Eingreifen Riads etwa 6.300 Menschen getötet. (APA, 11.4.2016)