Wien – Es wird die kommende Saison 2016/17 alles andere als eine der letzten sein – für Roland Geyer, den Chef des Theaters an der Wien. Er hat seinen Vertrag als Intendant bis 2020 prolongiert, verkündete Thomas Drozda, Generaldirektor der Vereinigten Bühnen. Dieser Vorschlag sei im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny unterbreitet worden. Auch Christian Struppeck wurde als Leiter der VBW-Musicalsparte bis 2020 verlängert.

Interessante Folge: Geyer, wie etwa auch der Münchner Intendant Nikolaus Bachler, wird somit theoretisch frei sein, für den Job des Wiener Staatsoperndirektors zu kandidieren – falls Dominique Meyer nicht verlängert wird.

Die kommende Saison plant Geyer mit einer Uraufführung zu eröffnen; es ist dies Hamlet des deutschen Komponisten Anno Schreier (14. 9.). Zum Shakespeare-Fokus zählen auch Falstaff von Antonio Salieri (12. 10.) und Verdis Macbeth (11. und 13. 11.), wobei dies eine Doppelpremiere wird, mit der Fassung von 1865 und jener von 1847, für die Placido Domingo als Macbeth gewonnen wurde (Dirigent ist Bertrand de Billy, Regie führt Geyer selbst).

Mozarts Don Giovanni wird in der 2006er-Version von Keith Warner wieder gezeigt (12. 12.); auch präsentiert man Henry Purcells The Fairy Queen (19. 1. 2017, u. a. mit Anna Prohaska), und Peter Konwitschny gestaltet Werner Egks Peer Gynt (17. 2. 2017), während Amelie Niermeyer Rossinis Elisabetta (17. 3. 2017) inszeniert. Schließlich wird Henzes Elegie für junge Liebende (u. a. mit Angelika Kirchschlager, ab 2. 5. 2017) gezeigt. Auch Ballett gibt es: Am 3. und 8. April zeigt das Norwegische Nationalballett Ibsens Gespenster und Bizets Carmen.

Die Kammeroper – als zweite Spielstätte – hat mit Jochen Breitholz einen neuen Leiter. Unter anderem werden dort Verdis La Traviata, Ullmanns Der Kaiser von Atlantis, Händels Oreste und Die Schule der Eifersucht von Salieri gezeigt. Als Gast in der Kammeroper wird das Sirene Operntheater im November drei Premieren präsentieren: mit Simon Voseceks Hybris, Hannes Löschels Nemesis und Christof Dienz' Soma. (tos, 8.4.2016)