Anders als gedacht
Elisa Hahn vermisst die freie Zeiteinteilung der Unis
Wien – Einen Trick für das richtige Zeitmanagement habe sie eigentlich nicht, sagt Elisa Hahn, die im zweiten Semester des Masters Tissue Engineering and Regenerative Medicine an der FH Technikum Wien studiert. Für Hahn stellt dies eine große Neuerung dar, den Bachelor absolvierte sie an der Universität für Veterinärmedizin, "wo alles viel flexibler war". Ein Jobangebot habe sie dann zu einem Wechsel bewogen, "der verschulte Charakter und die fixen Anwesenheitszeiten können ja gerade bei Berufstätigen ein Vorteil sein", sagt Hahn.
Drei Tage die Woche finden Lehrveranstaltungen am Abend statt, das sei zumindest offiziell so. Was die Biotechnologin damit meint? "Die fixen Zeiten werden oft nicht eingehalten. Teilweise finden Lehrveranstaltungen auch am Vormittag statt, das geht mit einem Job daneben nur schwer." Hahn habe Glück, sie habe einen flexiblen Arbeitgeber. Mehr als die 20 Stunden, die sie aktuell im Labor arbeitet, wären aber nicht drin. "Denn zu den Lehrveranstaltungen kommen auch noch Laborzeiten, Hausübungen und Projektarbeiten hinzu." E-Learning-Angebote gebe es eigentlich gar keine, für die Lehrveranstaltungen finden sich alle in der Fachhochschule ein. "Natürlich wären Online-Seminare eine Möglichkeit, es Berufstätigen zu erleichtern", sagt Hahn.
Nicht alle Studienkollegen haben es allerdings so stressig wie Hahn, "viele arbeiten gar nicht nebenher".
Der Gedanke, wieder an die Uni zu wechseln, sei ihr schon öfter gekommen, "das Durchgeplante ist einfach nicht mein Ding. Ich habe mir das alles einfach anders vorgestellt." Hahn bleibt aber guter Dinge und möchte den Master auch abschließen. Sie habe bereits ein Angebot bekommen, wo sie ihre Masterarbeit verfassen kann, diese Chance möchte sie ergreifen.