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E-Sports und Let's Plays fördern die Verkaufszahlen, behauptet die Studie.

Foto: ap/Matthias Rietschel

Schon seit längerer Zeit wird diskutiert, wie sich Let's Plays auf den Videospielmarkt auswirken. Eine Studie behauptet nun, dass unter den 4.029 interviewten Spielern ganze 69 Prozent bereits durch ein Gameplay-Video ein Spiel erworben haben. Das wäre eine hohe Konversionsrate.

Zusehen weckt Interesse

Die Studie der NPD Group (früher National Purchase Diary) analysierte, wie sich das Zusehen bei Spielen auf das Konsumverhalten der Zuseher auswirkt. Hier wurden sowohl eSports als auch Let's Plays berücksichtigt, die 44 Prozent der Spieler in den letzten sechs Monaten angesehen hatten.

eSports hätten dabei neben der sportlichen Attraktivität auch einen marketingförderlichen Charakter, wird in der Studie behauptet. Insgesamt hätten 69 Prozent der Befragten schon einmal ein Spiel gekauft, weil sie es jemanden anderen spielen sahen, etwa in Let's Plays. Zwei Drittel der Spieler spielen gerade das Spiel, von dem sie die meisten Videos ansehen.

Umstrittene Studie

Auch wenn die Ergebnisse aussagekräftig sein sollten, bleibt es aber umstritten, ob Let's Plays erhebliche Einflüsse auf die Verkaufszahlen haben. Immerhin gaben 18 Prozent derer, die E-Sports oder Let's Plays sehen, an, täglich derartige Gameplay-Videos zu konsumieren – im Durchschnitt 3 Stunden lang. Mit nur einem gekauften Spiel wären sie unter die 69 Prozent gefallen, auch wenn sie bereits hunderte Spiele auf Videoportalen konsumiert hätten.

Außerdem können sich Let's Plays auch durchaus negativ auf Spiele auswirken, die weniger auf ausgeklügeltes Gameplay als viel mehr auf Atmosphäre und kurze Spielerlebnisse setzen. So behauptete es etwa unlängst "That Dragon, Cancer"-Entwickler Ryan Green, der sich durch Let's Plays um seine Einnahmen gebracht sah. (fps, 8.4.2016)