Signal am Desktop dank Chrome-App.

Foto: Open Whisper Systems

Wer seine Kommunikation mit anderen wirklich privat halten will, kommt um die Nutzung eines verschlüsselten Messengers nicht herum. Mittlerweile versprechen einige Softwarehersteller einen entsprechenden Schutz, wobei die reale Sicherheit allerdings stark zwischen den einzelnen Lösungen variiert.

Vorbildlich

Ein Programm sticht dabei positiv heraus: Signal bietet nicht nur eine vollständige Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, die dafür sorgt, dass auch der Betreiber selbst nicht mitlesen kann, das Programm ist noch dazu Open Source. Zwei Merkmale, die dazu geführt haben, dass auch NSA-Whistleblower Edward Snowden immer wieder zu der Software rät.

Öffnung

Vor einigen Monaten hat Signal eine Desktop-Version seines Messengers vorgestellt, bis dato mussten Interessierte aber auf eine entsprechende Einladung warten. Nun beseitigt Hersteller Open Whisper Systems diese Hürde. Signal steht ab sofort auch jenseits der mobilen Geräte allen Interessierten offen zur Verfügung.

Chrome-Basis

Die Desktop-Version ist dabei als App für den Browser Chrome entwickelt worden, die Google-Software ist also zur Nutzung Voraussetzung. Dies bedeutet umgekehrt natürlich, dass Signal sowohl unter Windows und OS X als auch mit Linux funktioniert. Eine entscheidende Einschränkung ist allerdings, dass momentan nur Nutzer, die ein Android-Smartphone verwenden, die Desktop-Ausgabe nutzen können. Nur dort wird bisher die nötige Authentifizierung mittels Barcode geboten.

Beta

Mit der Öffnung geht eine neue Version der Chrome-App einher. Signal 0.7.0 bringt ein grafisch überarbeitetes Interface und einige zusätzliche Einstellungen. Der Hersteller betont allerdings, dass sich die App weiterhin in der Beta-Phase befindet, es funktioniert also noch nicht alles so, wie es von den mobilen Versionen her gewohnt ist. So lassen sich derzeit etwas noch keine neuen Gruppendiskussionen mit der Chrome-Ausgabe erstellen.

WhatsApp

Das Signal-Protokoll kommt mittlerweile auch bei WhatsApp zum Einsatz, und soll dort für einen ähnlichen Schutz sorgen. Der entscheidende Unterschied zwischen den beiden ist allerdings, dass WhatsApp nicht Open Source ist, der Code also nicht von Dritten überprüft werden kann. (apo, 8.4.2016)