Weltpreis

Bei der Weltzeitmessung kennt sich Patek Philippe aus. Bereits in den 1930er-Jahren hat die ehrenwerte Manufaktur ihre "Weltzeituhr" lanciert, die permanent und gleichzeitig die Uhrzeiten aller 24 Weltzeitzonen anzeigt. 1999 wurde sie um einen Mechanismus erweitert, der alle Anzeigen auf Knopfdruck um eine Stunde synchron weiterschaltet ohne die Präzision zu beeinträchtigen. 2016 zeigt sich ihr Nachfahre als Referenz 5930G-001 nicht nur in einem modernen blauen Outfit, sondern bekommt auch noch ein automatisches Chronografenwerk dazu. Unverbindliche Preisempfehlung: 66.873 Euro.

www.patekphilippe.com

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Kampfpreis

Uhrenguru Jean-Claude Biver kalkuliert bei TAG Heuer mit dem ganz spitzen Bleistift, um die Marke wieder auf Vordermann zu bringen. Neben zahlreichen Einsteigermodellen und einer Smartwatch gab's auf der Baselworld die Carrera Heuer 02T zu bewundern: ein Manufakturchronograf mit Selbstaufzug und "fliegendem" Karbontourbillon. Der Preis von rund 15.000 Franken (ca. 13.700 Euro) für die unlimitierte Version darf durchaus "Kampf-" in seinem Namen führen. Geradezu eine Provokation, die so manchem Fachbesucher den Mund offenstehen ließ. Und Biver lacht sich ins Fäustchen.

www.tagheuer.com

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Trostpreis

Frédérique Constant hat sich von Anfang an den Leitspruch "leistbarer Luxus" auf die Fahnen geschrieben. Dass dies keine leere Worthülse ist, beweist die Slimline Manufacture Perpetual Calendar. Der ewige Kalender, eine sogenannte große Komplikation, sollte 400 Jahre ohne manuelle Korrektur auskommen und selbst Schaltjahre "erkennen". Zu erwerben ist er bereits ab 7995 Euro. Das ist immer noch ein Haufen Geld, aber in dieser Kategorie geradezu ein Schnäppchen. Und für die Manufaktur ein kleines Trostpflaster dafür, dass man nicht mehr den günstigsten Manufakturtourbillon im Angebot hat (siehe "Kampfpreis").

www.frederiqueconstant.com

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Schlagzeit

Bulgari gehört in gewisser Weise zur Kategorie der unterschätzten Uhrenhersteller. Dabei präsentieren die Römer alle paar Jahre spannende Neuheiten aus eigener Schweizer Fabrikation, etwa 2014 das flachste Handaufzugswerk der Welt. Oder ein Jahr später das weltweit flachste Tourbillonwerk. 2016 schlägt Bulgari eine weitere Seite im Buch der Weltrekorde auf: Denn mit der Octo Finissimo Répétition Minutes zeigt die Luxusuhrenmarke den Zeitmesser mit der flachsten Minutenrepetition der Welt. Das hauseigene Kaliber BVL 362 ist nur 3,12 Millimeter dünn. Das Gehäuse besteht zudem aus leichtem Titan. Schwindelerregend ist allerdings der Preis: 160.000 Euro.

www.bulgari.com

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Zeitbrücken

Gleich drei Brücken in die eigene uhrmacherische Vergangenheit schlägt Girard-Perregaux mit der La Esmeralda Tourbillon. 1889 gewann nämlich eine Taschenuhr von GP mit Tourbillon und drei Goldbrücken bei der Weltausstellung in Paris die Goldmedaille in ihrer Kategorie. Und da heuer das 225-jährige Jubiläum begangen wird, wurde dieser speziellen Architektur, die sich zu einer Art Markenzeichen entwickelt hat, auf der Armbanduhr besonders viel Platz eingeräumt. Ausgestattet mit dem hauseigenen, raumgreifenden Automatikkaliber GP09400 schlägt sich der Zeitmesser in Roségold mit rund 195.000 Euro zu Buche. Nicht unbedingt günstig, aber das schreckt den Sammler nicht.

www.girard-perregaux.com

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Federzeit

Mit dem Einsatz eines neuen Materials für den Gehäusebau hat Breitling auf der Baselworld überrascht. Der Breitlight getaufte Werkstoff, eine spezielle Polymerfaser, wie CEO Jean-Paul Girardin erklärte, ist 3,3 mal leichter als Titan und 5,8 mal leichter als Stahl, aber noch härter. Die weiteren Vorteile, laut Girardin: Das Material ist kratzfest, korrosionsresistent, amagnetisch, wärmebeständig und antiallergisch. Außerdem fühlt es sich wärmer an als Stahl. Zum Einsatz kommt Breitlight erstmals beim 50-Millimeter-Brummer Avenger Hurricane mit gewöhnungsbedürftiger 24-Stunden-Anzeige, die man schon vom Navitimer Cosmonaut kennt. Nur dass in der Avenger das hauseigene automatische Chronografenkaliber B12 mit Chronometerzertifizierung verbaut ist. Aber nicht nur die Uhr wird leichter, sondern auch das Konto, nämlich um genau 7970 Euro.

www.breitling.at

(Markus Böhm, RONDO, 7.4.2016)

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