Klotzen statt Kleckern ist das Motto vieler reicher Kids, die ihr Vermögen in sozialen Medien zur Schau stellen. Dabei können sie ihre Eltern in die Bredouille bringen. (Foto: die Seite "Rich Kids of Instagram" sammelt Protzaufnahmen.)

Screenshot: Rich Kids of Instagram

Sie posten Fotos ihrer Limousinen, Villen, Yachten, Schmuckkollektionen. Verwöhnte Sprösslinge vermögender Eltern protzen auf Instagram und Co gerne mit ihrem Hab und Gut. Auf Seiten wie "Rich Kids Of Instagram" werden sie dafür aufs Korn genommen. Mit ihren Schnappschüssen liefern sie aber nicht nur Anlass zur Belustigung, sondern mitunter auch Ermittlern Beweise für geheim gehaltene Vermögenswerte, Steuersünden, teure Scheidungsfälle und kriminelle Machenschaften der Eltern.

Immer öfter Ermittlungen über soziale Medien

Laut Oisín Fouere beginnen die Ermittlungen immer öfter in den sozialen Medien, wie der Chef des Informationsbeschaffungs- und Beratungsunternehmens K2 Intelligence zum "Guardian" sagt. In bis zu 75 Prozent der Fälle würden bereits Beweise über soziale Medien herangezogen.

Oft würde es sich bei den Zielen solcher Ermittlungen um Personen handeln, die etwas älter und mit den sozialen Medien nicht vertrauen sind. Dass ihre Kinder oder auch Angestellte auf Facebook, Instagram und Co Dinge preisgeben, die sie eigentlich geheim halten wollen, dürfte vielen nicht bewusst sein.

Yacht-Foto trotz Pleite

So hatte in einem Fall ein Geklagter angeben, keine nennenswerten Vermögenswerte zu besitzen. In sozialen Medien stießen die Ermittler allerdings auf ein Foto, das eines der Kinder gepostet hatte. Darauf zu sehen: eine 25-Millionen-Dollar-Yacht auf den Bahamas. In einem Fall konnte ein Privatjet in einem Betrugsfall beschlagnahmt werden, nachdem der Sohn eines der Beteiligten ein Foto von sich und seinem Vater vor dem Flugzeug stehend auf Instagram veröffentlicht hatte. Neben den Motiven werden Verdächtige mitunter auch durch die Metadaten eines Fotos überführt. So können die Ermittler unter anderem herausfinden, wo Fotos aufgenommen wurden.

Auch Rapper 50 Cent wurde so ein Foto bereits zum Verhängnis. Er musste einem Gericht in Connecticut das Motiv einer Aufnahme auf Instagram erklären, auf der er mit 100-Dollar-Scheinen das Wort "Broke" (bankrott) geformt hatte. Wenige Monate zuvor hatte er Privatinsolvenz angemeldet. Der Rapper behauptete, dass es sich zum Spielzeuggeld gehandelt habe. (red, 6.4.2016)