Extrem langbeinig: der "Stabschrecken-Drachentausendfüßer" Desmoxytes phasmoides.

Foto: Sunbin Huang & Xinhui Wang (South China Agricultural University)

Bonn – "Drachentausendfüßer" heißen die Angehörigen der in Südostasien beheimateten Tausendfüßergattung Desmoxytes wörtlich übersetzt aus dem Englischen. Ihren Spitznamen haben sie sich durch ihre auffällig Erscheinung verdient: Bunt und stachlig, mit geschmücktem Rückenschild und kielartigen Fortsätzen an den Platten ihrer Körpersegmente. Gemeint ist also nicht ein Drache à la Smaug, sondern die ornamentstrotzende chinesische Variante.

Sechs bislang unbekannte Spezies aus dieser Gattung hat nun ein internationales Forscherteam um die Zoologin Liu Weixin in Südchina entdeckt, wie die Stiftung Zoologisches Forschungsmuseum Alexander Koenig berichtet. Die neuen Spezies sind allerdings etwas weniger prächtig als die seit 2007 bekannte Art Desmoxytes purpurosea, die ihrer Bezeichnung "shocking pink dragon millipede" absolut gerecht wird.

Annähernd durchsichtig: der pigmentlose "Gespenster-Drachentausendfüßer" Desmoxytes similis.
Foto: Sunbin Huang & Xinhui Wang (South China Agricultural University)

Vier der neuentdeckten Arten, die im Journal "ZooKeys" beschrieben wurden, kommen ausschließlich in Höhlen vor und haben extrem verlängerte Beine und Antennen. Bei einer der Arten erinnert das Aussehen an Stabschrecken – allerdings mit über 40 Beinen, so das Institut. Zwei anderen Höhlenarten fehlt jedwede Farbe: eine Anpassung, wie sie viele Höhlenlebewesen aufweisen. (red, 6. 4. 2016)