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Zwölf Jahre nach der drohenden Pleite hat der traditionsreiche deutsche Kamerahersteller Leica nach Angaben von Vorstandschef Oliver Kaltner im vergangenen Geschäftsjahr 2015/16 einen Rekordumsatz erzielt. Dieser sei in den zwölf Monaten bis Ende März um 12 Prozent auf 365 Mio. Euro gewachsen, sagte Kaltner dem "Handelsblatt" vom Dienstag. Auch die Profitabilität sei gestiegen.

Leica investiere 11 Prozent des Umsatzes in Forschung und Entwicklung, sagte Kaltner weiter. Das Unternehmen aus Wetzlar wolle weiter expandieren: "Wir planen, pro Jahr mindestens zehn weitere Leica Stores und Boutiquen zu eröffnen." Derzeit gibt es 34 Leica-Stores weltweit, 35 Partner-Geschäfte und 135 Shop-in-Shop-Boutiquen.

1914

Leica-Kameras sind ein Mythos in der Fotografie. Zahllose legendäre Aufnahmen entstanden mit den Apparaten des Traditionsunternehmens. Den Grundstein für diese Erfolgsgeschichte legte die Ur-Leica, die 1914 im hessischen Wetzlar erfunden und gebaut wurde.

Zu Anfang des neuen Jahrtausends steckte Leica aber in einer schweren Krise. Das Traditionshaus schien im Zeitalter der Digitalfotografie den Anschluss zu verlieren und sah sich starker Konkurrenz aus Asien ausgesetzt. Nachdem im Jahr 2005 der Österreicher Andreas Kaufmann einstieg, Spross einer schwerreichen Familie, gelang dem Unternehmen jedoch ein Comeback. 2011 stieg auch der US-Finanzinvestor Blackstone ein.

Kooperation mit Leica

In den letzten Wochen hatte der chinesische Telekommunikationsriese Huawei seine Zusammenarbeit mit Leica bekanntgegeben. Das neue Smartphone P9 ist mit einer Kamera des Wetzlarer Herstellers ausgestattet. "Die Kooperation ist ein neues Kapitel in der Leica-Geschichte und soll natürlich langfristig angelegt sein", sagte Kaufmann dem "Handelsblatt". (APA, 5.4. 2016)