Wien – Die Österreichische Arbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (ÖAR) – Dachorganisation der Behindertenverbände Österreichs – ist empört über eine Aussage von ÖVP-Klubchef Reinhold Lopatka. Dieser habe in einem Interview mit den "Salzburger Nachrichten" erklärt, Sozialminister Alois Stöger (SPÖ) benehme sich in der Mindestsicherungsdebatte "wie ein Blinder".

ÖAR-Präsident Klaus Voget erklärte in einer Aussendung, dass Aussagen wie jene des ÖVP-Klubchefs negative Vorurteile gegenüber Menschen mit Behinderung schüren, eine gleichberechtigte Teilhabe erschweren und Menschen mit Behinderung abwerten. Voget zeigte sich darüber hinaus besorgt über die Ankündigung Lopatkas, dass man bei den Sozialleistungen differenzieren müsse. Der Präsident der Dachorganisation verwies darauf, dass Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen oft auf Sozialleistungen angewiesen und von Armut betroffen seien.

Die ÖAR ersucht Lopatka daher, sich für seine "abwertenden Aussagen" über Menschen mit Sehbeeinträchtigung zu entschuldigen und um eine Klarstellung betreffend der sozialen Absicherung von Menschen mit Behinderungen. (APA, 5.4.2016)