Im Schlager der 29. Runde ist eigentlich nichts passiert. Rapid bot gegen Meister Salzburg zwar ein gutes Fußballspiel, das Remis hat aber nichts geändert. Der Rückstand beträgt weiterhin vier Punkte.

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Wien – Sie sollten laufen wie die Duracell-Hasen, und sie liefen. Rapids Trainer Zoran Barisic hatte dies von seiner zuletzt gebeutelten Mannschaft gefordert, und sie gehorchte. Dass Hasen auch gut Fußball spielen können, ist fraglich, Rapid versuchte am Sonntagnachmittag im Schlager gegen Tabellenführer Red Bull Salzburg trotzdem, den Ball zirkulieren zu lassen.

Die Salzburger mussten übrigens Trainer Oscar Garcia vorgeben, er fieberte hoch, blieb daheim. Seinen Job teilten sich die Assistenten Ruben Martinez und Rene Aufhauser brüderlich, Martinez machte an der Seitenlinie den aktiveren Eindruck. Die ersten zehn Minuten waren ein nicht gerade attraktives Abtasten, Rapid wurde dann vor 24.800 Zuschauern im Happel-Stadion aktiver, Chancen konnten aber zunächst keine kreiert werden. Bis zur 30. Minute: Kapitän Steffen Hofmann zieht aus 18 Metern ab, sein Flachschuss wird ein Stangenpendler, erst rechts, dann links, den zweiten Abpraller fängt Tormann Alexander Walke. 37. Minute: Flanke Florian Kainz, Louis Schaub köpfelt an die Stange, erneut Glück für Salzburg.

Hin und wieder Keita

Fazit der ersten Halbzeit: Rapid dominierte, natürlich gab es den ein oder anderen Fehlpass, aber Laufbereitschaft, Mut, Überzeugung und Wille konnten nicht verheimlicht werden. Die Gäste wirkten irgendwie desinteressiert, einzig Naby Keita ließ hin und wieder sein Klasse aufblitzen, aber wirklich nur hin und wieder.

Gerade 34 Sekunden waren nach Wiederanpfiff absolviert, als Torschütze Schaub von seinen Kollegen umarmt, nahezu erdrückt wurde. Rapids 1:0 ist absolut sehenswert gewesen. Hofmann zu Schaub, Schaub zu Kainz, der zurück auf Schau, alles im hohen Tempo, der perfekte Abschluss krönte die Aktion. Martinez und Aufhauser reagierten, Stürmerwechsel, Yordy Reyna statt Hee Chan Hwang, der Südkoreaner hatte sich 56 Minuten lang in Harmlosigkeit geübt. 66. Minute: Satter Schuss von Jonatan Soriano, Rapids Goalie Richard Strebinger besteht den Härtetest.

Salzburg darf sich freuen

Danach verlässt der starke Hofmann das Feld, einem 35-Jährigen, den sie in Hütteldorf Fußballgott nennen, steht zu, ausgepumpt zu sein. Sprechchöre, Applaus, Deni Alar kommt. Salzburgs Trainerduo stärkt die Offensive, Valentino Lazaro ersetzt Benno Schmitz.

Die Partie ist nun völlig ausgeglichen und in der 75. Minute fällt der Ausgleich: Freistoßflanke Andreas Ulmer, der kroatische Innenverteidiger Duje Caleta-Car schraubt sich in die Höhe, fast bis in den zweiten Rang, köpfelt wuchtig das 1:1. Das sollte es gewesen sein. Mit dem Resultat kann Salzburg bestens leben, der Vorsprung beträgt weiterhin vier Punkte, die erfolgreiche Titelverteidigung ist somit durchaus wahrscheinlich.

Schaub und Kainz hatten "gemischte Gefühle. Wir hätten den Sieg verdient gehabt. Auf die Leistung kann man aufbauen, wir geben nicht auf. Es gibt noch sieben Runden." Die Statistik wies Rapid als Punktesieger aus, was aber wurscht war (54 Prozent Ballbesitz, 52 Prozent Zweikampfquote). Aufhauser bestätigte Salzburgs Glück: "Wir müssen mit dem Ergebnis hochzufrieden sein." Barisic bedauerte Rapids Pech: "Aber Kompliment für die Leistung." (Christian Hackl, 3.4.2016)

Bundesliga, 29. Runde, Sonntag

Rapid Wien – Red Bull Salzburg 1:1 (0:0)
Ernst-Happel-Stadion, 24.800 Zuschauer, SR Hameter

Tore: 1:0 (46.) Schaub, 1:1 (75.) Caleta-Car

Rapid: Strebinger – Pavelic, Sonnleitner, Dibon, Stangl – Grahovac, Schwab – Schaub (76. Schobesberger), S. Hofmann (67. Alar), F. Kainz (85. Nutz) – Jelic

Salzburg: Walke – Schwegler, Miranda, Caleta-Car, Ulmer – Schmitz (69. Lazaro), Bernardo, Keita (91. Pehlivan), Berisha – Soriano, Hwang (56. Reyna)

Gelbe Karten: Pavelic, Grahovac bzw. Soriano, Keita