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Das Sozialministerium hat für heuer ein Kontingent von 2.640 Saisonarbeitskräften aus Staaten außerhalb der EU für den Agrarsektor genehmigt.

Foto: Thomas Lohnes

Wien/Linz – In Oberösterreich werden heuer 109 Asylwerber bis zu sechs Monate als Saisonarbeitskräfte in der Landwirtschaft arbeiten. Es habe 109 Einstellungszusagen gegeben, davon seien 79 Beschäftigungsbewilligungen schon ausgestellt, sagte der Geschäftsführer des Bundesgemüsebauverbands Österreich, Stefan Hamedinger, der APA.

Die Asylwerber würden in Oberösterreich nicht erfahrene Erntesaisonkräfte aus dem Kosovo, Polen oder der Ukraine verdrängen, sondern Ausfälle ersetzten und zusätzlichen Arbeitskräftebedarf abdecken, so Hamedinger. Sie helfen etwa bei der Erdbeer- und Gemüseernte.

Kontingent österreichweit 2.640 Personen

In Oberösterreich verdient eine Saisonarbeitskraft in der Landwirtschaft heuer laut Kollektivvertrag 1.243 Euro brutto (1.055 Euro netto) im Monat. Für Verpflegung und Unterkunft darf der Landwirt maximal 196 Euro abziehen. Die Asylwerber würden aber lieber in ihrer bestehenden Unterkunft bleiben, als auf den Hof zu ziehen, sagt Hamedinger, der auch als Gemüsebauberater der Landwirtschaftskammer Oberösterreich aktiv ist.

Insgesamt hat das Sozialministerium heuer ein Kontingent von 2.640 Saisonarbeitskräften aus Drittstaaten für die Landwirtschaft genehmigt, davon entfallen 1.050 auf Oberösterreich. Hamedinger sieht noch "großes Potenzial" für die Beschäftigung von Asylwerbern in der Landwirtschaft in Niederösterreich, Tirol, dem Burgenland und der Steiermark. Wie viele Asylwerber in diesen Bundesländern heuer als Agrarsaisonarbeitskräfte beschäftigt werden, ist noch nicht bekannt. (APA, 1.4.2016)