Wäre die Meldung nicht einen Tag vor dem 1. April in die Redaktionsstube geflattert, hätte man durchaus ins Grübeln kommen können. In der Presseaussendung aus Vösendorf ist zu lesen, dass Ikea der offizielle Lieferant der Wahlkabinen für die Bundespräsidentenwahl sei. In einem mehrstufigen Vergabeverfahren habe sich das schwedische Einrichtungshaus den Auftrag für 39.000 Wahlkabinen krallen können. Wer's glaubt, wird zwar nicht selig, sitzt aber einem (gelungenen) Aprilscherz auf.

Wer es nicht glaubt, darf zumindest schmunzeln und froh sein, dass er auch weiterhin ohne Inbusschlüssel zur Wahl antreten darf. "Wir sind sehr glücklich über diesen tollen Erfolg! Es ist gelungen, auch dieses anspruchsvolle Gremium vom ausgezeichneten Preis-Leistungs-Verhältnis unserer Produkte zu überzeugen", freut sich Gabriella Teglas, Ikea Business Manager bei Ikea Österreich.

Freuen dürfte sie sich eher über die frivole Idee der Marketingabteilung, die zur Unterstützung der Wahlkabinenwerbung sogar Politikwissenschafter Peter Filzmaier samt eigenem Video gewinnen konnte. "Eine Wahlkabine ist der wichtigste Ort Österreichs, denn es ist der Ort der Demokratie …" sagte dieser ungewohnt spitzbubenhaft. Eigentlich schade, dass die Sache ein Schmäh ist, denn das psychedelische Blumenmuster auf der Wahlkabine "Valboks" könnte einen im Moment des Kreuzlmachens durchaus auf andere Gedanken bringen. (red, 31.3.2016)

Politikwissenschafter Peter Filzmaier erklärt, warum das Design von Wahlkabinen nicht egal sein sollte.
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