Brüssel – Die EU-Kommission spricht sich nach den Terroranschlägen in Brüssel für "angemessene" Sicherheitsmaßnahmen auf europäischen Flughäfen aus. Die Reaktion auf den Anschlag am Brüsseler Flughafen in der vergangenen Woche müsse verhältnismäßig und risikobasiert sein, sagte EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc am Donnerstag in Brüssel.

"Wir wollen offene Transportsysteme", sagte ein Sprecher der Brüsseler Behörde weiter. Es dürfe bei Sicherheitsmaßnahmen keine Überreaktion geben.

Vorerst gar keine Ergebnisse

Experten aus den EU-Staaten und der Kommission sollten am Donnerstag in Amsterdam die Sicherheitslage im europäischen Flugverkehr analysieren und erörtern, ob Änderungen notwendig seien, hieß es weiter. Mit Ergebnissen sei noch nicht zu rechnen. Das Thema werde beim informellen Treffen der EU-Verkehrsminister in Amsterdam am 14. April sowie beim EU-Rat im Juni zur Sprache kommen.

Bei den Anschlägen am Brüsseler Flughafen und in der U-Bahn rissen drei Selbstmordattentäter 32 Menschen mit in den Tod.

"Blinder Aktionismus"

Auch die Flughafenbetreiber in Deutschland sehen nach den Terroranschlägen in Brüssel keinen Grund, die Sicherheitsmaßnahmen zu verschärfen. "Ich warne vor blindem Aktionismus", sagte Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen, der "Wirtschaftswoche". Die Sicherheitsvorkehrungen auf deutschen Flughäfen seien ausreichend.

Beisel sprach sich insbesondere gegen Kontrollen außerhalb der Abfertigungsgebäude aus. "Zugangskontrollen vor den Terminals sind das Gegenteil von kluger Sicherheitspolitik. Sie erhöhen die Gefahr von Anschlägen sogar. Reisende, die draußen in der Schlange warteten, ließen sich noch schwieriger schützen", sagte er dem Wirtschaftsmagazin.

Am Dienstag vergangener Woche hatten sich zwei Attentäter in der Abfertigungshalle des Brüsseler Flughafens in die Luft gesprengt und zahlreiche Menschen mit in den Tod gerissen oder verletzt. (APA, 31.3.2016)