Brüssel – Ein Brüsseler Untersuchungsgericht will am heutigen Donnerstagnachmittag über die Auslieferung des Terrorverdächtigen Salah Abdeslam nach Frankreich beraten. Abdeslam widersetze sich der Auslieferung nicht, sagte dessen Anwalt laut der Nachrichtenagentur Belga.

Abdeslam galt bis zu seiner Festnahme am 18. März in Belgien als Staatsfeind Nummer eins. Er sitzt in Brügge in Untersuchungshaft und gilt als einer der Hauptverdächtigen der Pariser Anschläge vom November mit 130 Toten.

Vorerst Befragungen in Belgien

Wann Abdeslam ausgeliefert werden kann, ist bisher offen. Nach Medieninformationen wollen belgische Ermittler den 26-jährigen Franzosen wegen möglicher Beteiligung an der Vorbereitung der Brüsseler Anschläge vom Dienstag vergangener Woche weiter befragen. Diese Attentate hatten 32 Terroropfer gefordert.

Sein Klient Abdeslam wünsche die Auslieferung nach Frankreich und wolle "mit den französischen Behörden zusammenarbeiten", bekräftigte einer seiner Anwälte, Cedric Moisse, am Donnerstag. Die belgische Bundesstaatsanwaltschaft erklärte durch ihren Sprecher Eric Van der Sypt, man widersetze sich einer Auslieferung an Frankreich nicht.

Eine Entscheidung des Untersuchungsgerichts, das hinter verschlossenen Türen tagt, wird spätestens am Freitag erwartet. Dann läuft eine 15-Tage-Frist nach seiner Verhaftung aus. Abdeslam hatte zunächst den Anschein erweckt, mit Polizei und Justiz zusammenarbeiten zu wollen. Er hat seither aber – auch zu den Brüsseler Anschlägen – geschwiegen. (APA, 31.3.2016)