Wien/Sarajevo – Der Flughafen Sarajevo hat die Eröffnung eines Konkursverfahrens über die bosnische Fluggesellschaft BH Airlines gestellt. Der Flughafen ist mit 3,5 Millionen Euro an offenen Forderungen der zweitgrößte Gläubiger der BH Airlines. Am höchsten verschuldet ist die Airline aber bei der Hypo-Abbaugesellschaft Heta – mit Verbindlichkeiten von 7,5 Millionen Euro.

Die Schulden der BH Airlines bei der Heta stammen laut bosnischen Medienberichten aus Finanzleasingverträgen für zwei Flugzeuge.

Die Regierung Bosnien-Herzegowinas befürwortete das Insolvenzverfahren. Der Wert der Fluggesellschaft betrage nur rund 9 Millionen Euro, die Schulden des Unternehmens würden sich jedoch auf mehr als 40 Millionen Euro belaufen, sagte Verkehrsminister Denis Lasić.

Letztes Gehalt im September 2015

Der Betriebsratschef der BH Airlines, Elvis Žiga, kritisierte die Entscheidung, die nationale Fluggesellschaft in die Pleite zu schicken. "Anscheinend braucht das Land keine Fluggesellschaft, obwohl die Touristenzahlen wachsen. Die Mitarbeiter suchen sich bereits neue Jobs oder melden sich beim Arbeitsamt. Das letzte Gehalt wurde ihnen im September 2015 ausbezahlt", so Ziga.

Mit dem Konkurs der BH Airlines hat Bosnien-Herzegowina keine eigene Fluggesellschaft mehr. Die letzten Flugverbindungen gab es zwischen dem Heimatflughafen in Sarajevo und Banja Luka sowie mit Zürich. Insgesamt fliegen derzeit sieben internationale Fluggesellschaften den Flughafen Sarajevo an – darunter die Austrian Airlines, Air Serbia und Croatian Airlines. Die österreichische AUA hat als einzige eine Direktverbindung zwischen Wien und Sarajevo. (APA, 30.3.2016)