New York – Der Korruptionsskandal um den früheren ranghohen Uno-Diplomaten John Ashe wurde einem Untersuchungsbericht zufolge nur durch "erhebliche Schlupflöcher" bei den Vereinten Nationen möglich. Der am Dienstag veröffentlichte Bericht spricht von "blinden Flecken in betrieblichen Abläufen" für den Präsidenten der Uno-Vollversammlung und dessen Büro und fordert umfassende Reformen.

Ashe soll in seiner Zeit als Vorsitzender der Uno-Vollversammlung und Botschafter des Karibikstaates Antigua und Barbuda Bestechungsgelder in Höhe von mehr als 1,3 Millionen Dollar angenommen haben. Für das Geld eines chinesischen Milliardärs soll er sich unter anderem bereiterklärt haben, sich für die Eröffnung eines Konferenzzentrums in der chinesischen Sonderverwaltungszone Macau einzusetzen.

Der Fall habe das Image und den Ruf der Vollversammlung befleckt, heißt es in dem Bericht, der umfassende Reformen und mehr Transparenz bei Personal- und Finanzentscheidungen fordert. Der Präsident des Uno-Plenums, der jedes Jahr neu gewählt wird, erfüllt vor allem zeremonielle Aufgaben. (APA, 30.3.2016)