New York – Ein umstrittenes Gesetz im North Carolina, das die Einrichtung von Unisex-Toiletten verhindert, lässt Politiker in anderen Bundesstaaten zu ungewöhnlichen Protestmaßnahmen greifen. New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo untersagte Staatsangestellten und Behördenmitarbeitern alle nicht unbedingt notwendigen Dienstreisen in den südlich gelegenen Küstenstaat.

"In New York glauben wir, dass alle Menschen – unabhängig ihrer Gender-Identität oder sexuellen Orientierung – dieselben Rechte und denselben Schutz unter dem Gesetz genießen", teilte Cuomo zur Begründung mit. North Carolina hatte seinen Gemeinden vergangenen Mittwoch per Gesetz verboten, eigene Richtlinien gegen Diskriminierung zu erlassen, darunter auch die Einrichtung von Unisex-Toiletten. Zudem verbietet es Menschen, Toiletten zu benutzen, die nicht für ihr biologisches Geschlecht vorgesehen sind. Hintergrund ist eine Maßnahme der Stadt Charlotte, die Transgendern den Zugang zu entsprechenden Toiletten ermöglichen sollte.

Zuvor hatte bereits der Bürgermeister von San Francisco, einer Hochburg der LGBT-Bewegung von Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Transgendern in den USA, ein Reiseverbot für North Carolina erlassen. Behördenmitarbeiter dürften Dienstreisen dorthin nur dann antreten, wenn sie zum Schutz der öffentlichen Gesundheit und Sicherheit unbedingt notwendig seien, teilte Edwin Lee mit. Die Bürgerrechtsorganisation ACLU hat Klage gegen das aus ihrer Sicht "grausame, beleidigende und verfassungswidrige" Gesetz angekündigt. (APA, 29.3.2016)