Flüchtlinge nahe Idomeni auf Bahnschienen sitzend.

Foto: AFP/SAKIS MITROLIDIS

Athen/Idomeni – Flüchtlinge haben am Dienstag erneut die Bahnschienen am griechisch-mazedonischen Grenzübergang Idomeni besetzt. Sie wollen erreichen, dass Mazedonien die Grenze öffnet und sie weiter Richtung Norden ziehen können. Zunächst konnte die griechische Polizei die bereits seit zehn Tagen andauernde Blockade friedlich auflösen, berichteten griechische Medien.

Kaum aber seien die Menschen abgezogen, hätten sich rund 50 neue Demonstranten auf die Schienen gesetzt. Der Flüchtlings-Krisenstab der griechischen Regierung hat sich wiederholt gegen den Einsatz von Gewalt in Idomeni ausgesprochen. Man setze darauf, dass die Menschen das behelfsmäßige Lager über kurz oder lang freiwillig verlassen. Sie sollen in organisierte Auffanglager im Landesinneren gebracht werden.

Mehr Leute in Idomeni

Allerdings sieht es bisher nicht danach aus. Einem Bericht des griechischen Nachrichtenportals "The Toc "zufolge soll die Zahl der Menschen in Idomeni in den vergangenen Tagen sogar um 1.000 auf mehr als 13.000 gestiegen sein. Zuvor hatten nach Angaben der griechischen Regierung rund 600 Flüchtlinge das Camp freiwillig in Richtung andere Lager im Landesinneren verlassen.

Ein ähnliches Phänomen beobachten Helfer auch am Hafen von Piräus, wo zwar am Dienstag keine neuen Flüchtlinge von den Inseln ankamen, aber die Zahl der Menschen dennoch um 200 auf insgesamt mehr als 5.600 stieg. "Die Menschen gehen in die Auffanglager und finden dort schlechte Bedingungen vor, oder aber die Lager sind überfüllt. Also kommen sie zurück nach Piräus", berichtete eine Reporterin des Fernsehsenders "Skai". (APA, 29.3.2016)