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Die Internetrecherche vor einem Arztbesuch hat laut Studien die Beziehung zwischen Arzt und Patient verbessert

Foto: dapd/dak

Die einen beklagen sich über die "Götter in Weiß", die anderen über schwierige Patienten: das Verhältnis zwischen Arzt und Patient ist ein diffiziles. Wie es sich weiter entwickelt, ist nicht zuletzt auch abhängig von aktuellen Entwicklungen, etwa dem Internet, das im Vorfeld viele Recherchen ermöglicht. Studien haben nämlich gezeigt, dass sich dadurch die Kommunikation zwischen Ärzten und Patienten verbessert: Weil Patienten nun so gut informiert sind wie nie zuvor, ist das Arztgespräch nicht länger eine Einbahnstraße, sondern zunehmend ein Gespräch auf Augenhöhe.

In einer Untersuchung mit mehr als 600 Patienten haben die Wissenschaftssoziologin Ulrike Felt und ihre Kollegen von der Uni Wien bei vielen ein "arbeitsteiliges" Verhalten beobachtet. Diese Patienten haben sich schon vorab in eine bestimmte Richtung informiert, wenden sich für die weitere Abklärung aber nach wie vor an ihren Arzt, dem sie im Zweifel auch eher Glauben schenken als dem Internet. Manche Erfahrungen der User sind allerdings andere:

Neben diesem Einflussfaktor fällt auch die wechselseitige Sympathie bei der Diagnose und Behandlung ins Gewicht: Zwei Studien haben jüngst ergeben, dass Patienten, die eher schwierig oder unangenehm sind, eher zu ärztlichen Fehldiagnosen führt als "neutrale" Patienten.

Und nicht zuletzt ist die Kommunikation bis heute teilweise problematisch: Fachausdrücke klingen zwar professionell, hinterlassen bei Patienten aber nicht selten mehr Fragen als Antworten.

Persönliche Erfahrungen

Wie sich Ärzte mit Patienten verstehen und vice versa, das ist eine schwierige Angelegenheit. Sowohl Patienten als auch Ärzte haben einige Situationen erlebt, die Vorurteile über die jeweils anderen verstärken. Da möchte der Patient sich partout nicht untersuchen lassen, weiß es besser als der Arzt oder umgekehrt: der Arzt hört nicht dem Patienten zu und geht nicht auf ihn ein.

Manchmal sind es auch Situationen, die man als dritte Person erlebt, wie diese hier:

Welche Erfahrungen haben Sie mit Ihren Ärzten gemacht? Bemerken Sie eine Veränderung im Umgang, wenn Sie mit einem Hintergrundwissen kommen und genauer nachfragen? Und haben Sie vielleicht auch Situationen zwischen Patienten und Ärzten erlebt, über die Sie sich gerne austauschen würden? (sni, 13.9.2016)