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Robert de Niro schmiss den Impfgegnerfilm "Vaxxed" aus dem Tribeca-Programm.

Foto: APA/EPA/Bazzi

New York – Oscar-Preisträger und Filmfestgründer Robert De Niro (72) hat einen umstrittenen Film über einen angeblichen Zusammenhang zwischen Impfungen und Autismus aus dem Programm des Tribeca-Filmfests gestrichen.

Nach Beratungen mit der Festival-Leitung und Wissenschaftern sei er zu dem Schluss gekommen, den Film "Vaxxed" doch nicht zu zeigen, teilte De Niro mit. Bedenken über bestimmte Inhalte des Films hätten zu dieser Entscheidung geführt, hieß es am Samstag auf der Facebookseite des Festivals.

Studie manipuliert

"Vaxxed" ist das Machwerk des Impfgegners Andrew Wakefield, der in einer Studie einen Zusammenhang von Impfungen gegen Masern, Mumps und Röteln und einem höheren Risiko für Autismus bei Kindern behauptet hatte. Die Studie wurde jedoch 2004 vom britische Medizinjournal "The Lancet" zurückgezogen, da Wakefield die Studie manipuliert hatte und von Anwälten der Eltern autistischer Kinder Geld für Studienmaterial erhalten hatte, das diese in Prozessen gegen Impfstoffhersteller verwenden wollten. Er verlor in Großbritannien seine ärztliche Zulassung.

Der Film sollte am 24. April bei dem New Yorker Filmfestival laufen. De Niro hatte anfangs erklärt, dass er den Film zwar persönlich nicht befürworte, aber eine Diskussion willkommen sei. Dies sei eine sehr persönliche Angelegenheit für ihn und für seine Familie. De Niro und seine Frau Grace Hightower haben selbst ein autistisches Kind.

Das Tribeca-Festival war 2002 von De Niro und zwei Kollegen als Antwort auf die Terroranschläge vom 11. September 2001 gegründet worden. Es wird am 13. April eröffnet und findet in diesem Jahr zum 15. Mal statt. (red, APA, 27.3.2016)