Traiskirchen – Die niederösterreichischen Freiheitlichen haben am Freitag heftige Kritik an Traiskirchens Bürgermeister Andreas Babler geübt: Dass der SPÖ-Politiker als sein eigener Sekretär ein zusätzliches "Körberlgeld" kassiere, sei ein "moralischer Skandal".

Babler hatte zuvor mitgeteilt, seine Tätigkeit in der Öffentlichkeitsarbeit des Rathauses aufzugeben. Die Funktion soll mit einem Profi aus diesem Bereich neu besetzt werden. Babler begründete diesen Schritt in einer Aussendung am Freitag damit, dass diese Doppelbelastung für ihn ein enormes Arbeitspensum gebracht hätte. "Die letzten zwei Jahre hatten es in sich", verwies er neben städtischen Belangen u.a. auf die "permanente Auseinandersetzung mit dem Innenministerium" in Sachen Flüchtlingslager – Traiskirchen ist Standort des Erstaufnahmezentrums des Bundes.

"Deshalb habe ich in den letzten Monaten versucht, jemanden zu finden, der vor allem in der Öffentlichkeitsarbeit und Stadtkommunikation meine 'technischen' Arbeiten, die so viele Stunden in Anspruch nehmen, übernehmen kann", erklärte Babler. Er habe sein Ersuchen um einvernehmliche Auflösung des Dienstverhältnisses bereits auf die Tagesordnung der Gemeinderatssitzung setzen lassen. Die personelle Neubesetzung obliege allerdings jetzt noch der strengen gesetzlichen Vertraulichkeit des Stadtrat-Kollegiums.

Doppelbezug

Wie Landtagsabgeordneter Christian Höbart, geschäftsführender FPÖ-Landesparteiobmann, in einer Aussendung ausführte, habe Babler neben seinen knapp 7.800 Euro Bruttobezug als Stadtchef knapp 4.000 Euro brutto "als sogenannter Bürgermeistersekretär" auf einer 40-Stunden-Arbeitsbasis erhalten. Damit habe Babler in den vergangenen zwei Jahren rund 100.000 Euro brutto aus dem Steuertopf in die Tasche gesteckt. (APA, 26.3.2016)