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E-Tankstellen wie diese sind bei Wiens Stadtregierung nicht unbedingt beliebt. Weil auch ein E-Auto am Ende nur ein Auto ist.

Foto: Reuters

Die Attraktivität von Elektroautos steigt naturgemäß mit möglichst vielen Möglichkeiten, die Batterien auch zu laden. Die Energieversorger versuchen deshalb, ihr Angebot an öffentlichen Ladesäulen auszubauen. Das ist aber gar nicht so einfach, schließlich gibt es auch Interessenlagen, die nicht unmittelbar für den Ausbau der Elektromobilität, vor allem der Elektroautomobilität, sprechen.

Autolobby ist nicht das Problem

Wer hinter den Elektroauto-Gegnern allerdings die Autolobby vermutet, täuscht sich. Die Autoindustrie tritt für alles vehement ein, das vier Räder hat, sie kämpft auch für das Elektroauto, etwa wenn es um die Fortschreibung einer automobilen Dominanz im urbanen Raum geht. Die Gegner des Elektroautos sitzen ganz woanders.

Zum Beispiel dort, wo man sie gar nicht gleich vermuten würde, etwa in der rot-grünen Stadtregierung in Wien, wo man dem Ausbau von Ladesäulen für Elektroautos im öffentlichen Raum eher reserviert gegenübersteht.

Bus, Bim und Bahn

Das ist auch nachvollziehbar. Wenn es nämlich um eine zukunftsträchtige Mobilität im dicht besiedelten urbanen Raum geht, hat es nicht viel Sinn, Benzin- und Dieselautos durch Elektroautos zu ersetzen. Der individuelle Personenverkehr sollte möglichst zu Fuß, auf dem Rad oder per Bus, Bim und Bahn ablaufen. Um Platz für hohe alltägliche menschliche Lebensqualität zu schaffen, ist ein Zurückdrängen des Automobils aus Ballungsräumen notwendig. Diese Bemühungen würden durch den Ausbau der Ladeinfrastruktur in Stadtzentren wohl nachhaltig konterkariert werden. (Rudolf Skarics, 30.3.2016)