Wie groß ist der letzte Rest, das interessierte die deutschen Konsumentenschützer.

Foto: Global 2000

Wien – Zahnpasta auf ihre Inhaltsstoffe zu testen ist nicht neu. Dieses Themas haben sich auch die heimischen Konsumentenschützer vom Verein für Konsumenteninformation (VKI) schon angenommen. Die Verbraucherzentrale Hamburg hat sich einem nicht minder wichtigen Problem gewidmet: Welche Verpackungsarten sind geeignet, um den letzten Rest bestmöglich herauszuquetschen?

Denn der Konsument stößt mittlerweile auf verschiedene Verpackungsarten und hat wohl auch zahlreiche Techniken entwickelt, um Zahncremetuben oder -behältern den letzten Rest zu entlocken. Als da wären: einrollen, aufschneiden, draufsteigen, draufsetzen, die Liste mehr oder minder kreativer Ideen ließe sich wohl fortsetzen. Die Hamburger Tester haben sich gefragt, ob es Produkte gibt, bei denen man generell schlechter oder besser an die Reste kommt, ganz ohne die genannten Methoden und ohne Gewalt.

Geprüft wurde, wie viel Zahnpasta aus vermeintlich leeren Packungen durchschnittlich noch herauszubekommen ist und wie viel Restmenge zurückbleibt. Außerdem wurde nicht nur auf die inneren, sondern auch auf die äußeren Werte geachtet und geschaut, welchen Anteil die Verpackung am Gesamtgewicht hat. Es sei ein Versuch mit kleiner Fallzahl, der keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit, Repräsentativität beziehungsweise Verallgemeinerung erhebe, sagen die Tester. Elf Zahncremes wurden unter die Lupe genommen.

Tube oder Standbehälter

Dass das kein Randthema ist, zeigt das Ergebnis: Bis zu 14 Prozent bleiben in der Verpackung hängen und landen ungenutzt im Müll. Die Zahnpasta Aronal von Colgate-Palmolive in einer Kunststofftube schnitt bei der Stichprobe am schlechtesten ab. Immerhin 13 Gramm des Produkts klebten im Tubeninneren fest. Das entspricht in Deutschland 50 Cent pro Zahnpasta, die in diesem Fall weggeworfen wird. Nimmt man in Rechnung, dass die Arbeiterkammer (AK) regelmäßig zum Schluss kommt, dass in Österreich Hygieneprodukte wesentlich teurer sind als bei den Nachbarn, dürfte die Bilanz noch schlechter aussehen.

Auch der Standbehälter Theramed 2 in 1 Original von Schwarzkopf & Henkel, der seiner Form wegen zunächst vorteilhafter zu sein scheint, konnte mit einer Restmenge von zehn Gramm nicht überzeugen. Zwar hänge der in der Tube verbleibende Rest auch von der Konsistenz der Zahnpasta ab, aber schon durch die Wahl der richtigen Verpackung lasse sich Geld sparen, so die deutsche Verbraucherzentrale. So zeige die Zahnpasta Theramed naturweiß im Vakuumspender, dass es auch anders gehe. Sie erzielte mit einer Restmenge von rund zwei Gramm das beste Ergebnis in puncto Restenleerung.

Wie schwer wiegt die Verpackung?

Uneingeschränkt empfehlen wollen die Verbraucherschützter Theramed naturweiß aber nicht. Der Grund: Die Pasta kommt aus einem Spender mit Pumpsystem. Dieser sei groß, schwer und produziere jede Menge Plastikabfall – nämlich 43 Gramm, was einem Verpackungsanteil von 27 Prozent entspricht. Die klassische Kunststofftube der Parodontax von Glaxo Smith Kline hob sich dagegen mit nur etwas über sieben Gramm und einem sehr geringen Verpackungsanteil von fünf Prozent sehr positiv ab. (rebu, 25.3.2016)