Islamismus-Experte Asiem El Diafroui zugeschaltete bei der ZiB 2.

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Man darf – nehmt alles nur in allem – ein Lob aussprechen für die ORF-Berichterstattung über Brüssel. Islamismus-Experte Asiem El Diafroui steuerte in der ZiB 2 ein bedenkenswertes Argument bei. Immer wieder wird von den in Europa lebenden Muslimen gefordert, sie sollen ihren Abscheu über den Terror laut und deutlich bekunden. El Diafroui gab zu bedenken, dass die meisten muslimischen Gemeinden gar keine Vertretung besitzen. Wer sollte also in wessen Namen sprechen? Und würde allfälligen Worten des Entsetzens in den Medien überhaupt Gehör geschenkt?

Weniger nachdenklich gestimmt schien Hans Bürger, der Innenpolitikchef der ZiB. Er ging im Beisein von Tarek Leitner der Frage nach, warum sich viele Unionsmitglieder derart heftig gegen die Einrichtung eines zentralen Geheimdienstes sträuben. Und siehe da: In dem grundsätzlich besonnenen Mann wurde ein veritabler Wutbürger wach.

Gift und Galle spuckte er auf die EU. Stoppen solle diese ihr unfruchtbares Gequatsche. Wohin Bürgers besorgtes Auge schweift, nur Orchideenthemen, Piepkram, Hasenköttel und Gedöns. Als da wären: Banken, Euro, Griechenland. Ist denn dieser Kontinent noch zu retten? Die Kronen Zeitung ruft in Gestalt ihres Briefträgers Jeannée bereits zu den Waffen. Und was machen die Organe der EU? Geben sich z.B. allen Ernstes mit der Frage ab, ob Europas Geldinstitute die Chance haben, auch ernste Krisen zu überstehen. Bürger forderte die sofortige Auflösung aller "Parallelgesellschaften".

Wer dieser Tage bei der Extremismus-Hotline des Innenministeriums anruft, sei ein Träumer. Der Realismus? Wohnt wohl auf dem Küniglberg. (Ronald Pohl, 24.3.2016)