Farc-Anführer Timoleon Jimenez ("Timochenko") ging am Dienstag mit US-Präsident Barack Obama zum Baseball

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Havanna – Bei den historischen Friedensgesprächen zwischen der FARC-Guerilla und Kolumbiens Regierung gibt es noch keinen Durchbruch, sie werden daher verlängert. Eigentlich hätten die Verhandlungen am Mittwoch in Havanna abgeschlossen werden sollen. Allerdings gibt es noch einige umstrittene Punkte, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Verhandlungskreisen erfuhr.

Es hakt an Details, etwa bei der Abgabe der Waffen der noch rund 8.000 Rebellen und einem geplanten Referendum über den Friedensvertrag. Umstritten ist auch, wie die FARC-Rebellen sich künftig politisch engagieren dürfen. Die Rebellen fordern außerdem Garantien, dass es nicht zu einem Wiedererstarken der Paramilitärs kommt, die dann Ex-FARC-Kämpfer attackieren.

In Kubas Hauptstadt verhandeln beide Seiten seit Ende 2012. Am 23. September 2015 kam es zum historischen Handschlag zwischen Kolumbiens Staatschef Juan Manuel Santos und FARC-Chef Rodrigo Londono alias "Timochenko". Von dem Zeitpunkt an sollte binnen sechs Monaten der Vertrag ausgehandelt werden. US-Außenminister John Kerry ermahnte beide Parteien am Montag in Kuba zu einer raschen Einigung, die USA wollen später mit einem Hilfspaket etwa bei der Minenräumung helfen.

Die sogenannten revolutionären Streitkräfte Kolumbiens hatten sich 1964 gegründet, zunächst ging es ihnen um politische Ziele wie eine gerechtere Landverteilung. Heute sind viele Rebellen auch tief in den Drogenhandel verstrickt. Insgesamt sind in dem Konflikt zwischen linken Guerillagruppen, rechten Paramilitärs und dem Militär rund 220.000 Menschen gestorben. (APA, dpa, 23.3.2016)