Die Türkei verliert wegen der Terroranschläge Urlauber, die Leute fahren zum Beispiel lieber nach Spanien.

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Wien – Terrormeldungen, politische Unruhen und auch die Flüchtlingstragödien am Mittelmeer lenken heuer auch die Urlauberströme um. Frühere nordafrikanische Urlauberdestinationen werden gemieden. Die Buchungen in die Türkei sind massiv eingebrochen. Als einer der großen Profiteure der neuen Urlauberwanderungen gilt Spanien. Dorthin haben die Airlines schon vor Monaten ihre Frequenzen verstärkt.

Die iberischen Hotels haben ihre Preise in den letzten Wochen zum Teil kräftig angehoben, die Buchungszahlen bewegen sich zweistellig nach oben. Anfang März wurde von Veranstaltern ein Bettenmangel schon in der Vorsaison beklagt.

Auch Italien/Süditalien und Kroatien erwarten zusätzliche Sommerurlauber, die andere einstige Tourismushochburgen jetzt einmal auslassen. Der Wirtschaft auf griechischen Inseln in der Ägäis fehlen Gelder der Urlauber: Auf der Insel Lesbos, einer der Flüchtlings-Hot-Spots, sollen nur mehr zehn Prozent der sonst üblichen Buchungen eingegangen sein. Zu den großen Verlierern als Tourismus- und Badeurlaubsland zählt schon länger Ägypten.

Bisher zahlreich gebucht

Auch die AUA (Austrian Airlines) registriert größere Verschiebungen im touristischen Buchungsverhalten. Die Karten am Urlaubsmarkt würden im Sommer 2016 neu gemischt. Das schrieb die Airline eine Woche, bevor ein neuerlicher Selbstmordanschlag die türkische Metropole Istanbul erschüttert hat. Bis vor kurzem waren die Türkei und Ziele in Tunesien im Sommer zahlreich gebucht. Nun geht der neue Trend noch stärker Richtung Spanien und Italien. Die Niki-Mutter Air Berlin hat zuletzt Flugverbindungen in die Türkei und nach Nordafrika aus dem Programm genommen.

"In Krisenzeiten wird der Bewegungsradius enger", hat Österreichs Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) in der ersten Märzwoche auf der weltgrößten Touristikmesse ITB gemeint. Das lässt auch die heimischen Fremdenverkehrswerber hoffen. (APA, 23.3.2016)