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Alle Länder könnten ihre Steuerstrukturen wachstumsfördernder gestalten, schlägt Coeure vor.

Foto: REUTERS/Guadalupe Pardo

Frankfurt – EZB-Direktor Benoit Coeure hat die Euro-Länder aufgefordert, mehr zur Förderung von Wachstum in der Eurozone zu unternehmen. Die Europäische Zentralbank (EZB) könne nicht allein die Bedingungen für eine nachhaltige Konjunkturerholung schaffen, sagte das Mitglied des Führungsgremiums der Europäischen Zentralbank (EZB) am Montag auf einer Veranstaltung in Paris.

"Dies erfordert eine abgestimmte Anstrengung hinsichtlich der Wirtschafts- und Haushaltspolitik," sagte Coeure. So könnten alle Länder ihre Steuerstrukturen wachstumsfördernder gestalten. Öffentliche Ausgaben könnten zudem in Richtung Investitionen, Forschung und Bildung umgeschichtet werden.

Frankreichs Notenbank-Chef Francois Villeroy de Galhau zufolge ist die Eurozone wegen des Ölpreisrutsches und der Wachstumsabschwächung in Schwellenländern mit "deflationärem Druck" konfrontiert. Er sehe aber keine Abwärtsspirale aus fallenden Preisen, sinkenden Löhnen und Vermögenspreisen, sagte der Notenbanker. Eine solche Entwicklung wird in der Fachwelt als Deflation bezeichnet. Villeroy de Galhau wies zudem darauf hin, dass es für die Glaubwürdigkeit der EZB wichtig sei, an ihrem Inflationsziel von mittelfristig knapp zwei Prozent festzuhalten.

Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hatte unlängst den Schlüsselsatz zur Geldversorgung der Banken erstmals auf 0,0 Prozent gesenkt. Außerdem erhöhten die Euro-Wächter den monatlichen Umfang ihrer umstrittenen Anleihenkäufe und verschärften den Strafzins für Banken, wenn diese bei der Notenbank über Nacht Geld parken. (APA, 21.3.2016)