Der Staat will offenbar Kontrolle über die technische Infrastruktur behalten

Foto: Telekom Austria

In der Telekom Austria werde darüber nachgedacht, ob man die Netzinfrastruktur ausgliedern könnte. Damit könnte man auch die beamteten Mitarbeiter loswerden, schreibt die "Presse". In der österreichischen Politik gebe es einen breiten Wunsch, die Hand auf der Infrastruktur zu halten. Die Versorgungssicherheit bei Strom-, Gas-, aber auch Telekomnetzen sei eine Kernaufgabe des Staates, argumentierten Vertreter der Bundesregierung mehrmals.

Daher könnte eine Abspaltung der Infrastruktur-Agenden der Telekom durchaus im Sinne der Politik sein. Einfach wäre sie allerdings nicht: Die Republik Österreich müsste der Telekom das Netz abkaufen, daraufhin könnte sich der Konzern auf das Kundengeschäft konzentrieren. Ähnliche Modelle gibt es bei der ÖBB und der Austria Power Grid.

Ronny Pecik, Telekom-Aufsichtsrat, gab gegenüber der "Presse" allerdings an, dass das Netz für den Staat wohl "zu teuer" sei und eine Ausgliederung "technisch" nicht möglich sei.

Update: Mittlerweile hat sich der Betriebsrat der Telekom Austria zu Wort gemeldet. Er weist die Spekulationen als "unausgegorenen Schwachsinn" zurück. Aus der Chefetage heißt es: Es gibt keinen Auftrag. (red, APA, 17.3.2016)