Wien – Die Vienna Insurance Group (VIG) musste voriges Jahr einen herben Gewinneinbruch hinnehmen. Das Ergebnis vor Steuern (EGT) sank von 518,4 Mio. Euro auf rund 172 Mio. Euro und damit auf ein Drittel – neben den bekannten IT-Impairments gab es weitere Abschreibungen. Dennoch soll die Dividende nur von 1,40 Euro auf 60 Cent je Aktie gekürzt werden, teilte der börsennotierte Konzern Mittwochabend mit.

Für das laufende Jahr 2016 peilt die VIG mindestens eine Verdoppelung des Vorsteuerergebnisses auf bis zu 400 Mio. Euro an, wie weiter erklärt wurde. Den Dividendenvorschlag für 2015 hat der Vorstand am Mittwoch beschlossen – die Ausschüttungsquote beträgt damit voraussichtlich rund 78 Prozent.

Belastet wurde das Ergebnis 2015 durch eine Wertberichtigung auf die IT-Systeme im 3. Quartal in Höhe von 195 Mio. Euro, wodurch das EGT der ersten drei Quartale von 440,5 Mio. auf 175,3 Mio. Euro gedrückt worden war.

Darüber hinaus gab es aber maßgebliche "weitere Impairments auf immaterielle Vermögensgegenstände" – und zwar "durch eine in Zusammenhang mit der Erweiterung des Vorstands erfolgten Änderung der Cash Generating Units, durch eine vorsichtigere Betrachtung der Entwicklungen in Rumänien sowie durch steuerliche Änderungen in Polen", wie es am Mittwochabend hieß. Dass es wegen der Niedrigzinsen 2015 einen Gewinndämpfer geben werde, hatte die VIG bereits seit dem vergangenen Frühjahr wiederholt erklärt.

In Summe erzielte die VIG 2015 ein Prämienvolumen von über 9 Mrd. Euro. Dabei stiegen die Einnahmen in Schaden/Unfall um 0,8 Prozent, in der Krankensparte um 3,0 Prozent und in der Lebensversicherung gegen laufende Prämie um 4,9 Prozent. Die wegen des Niedrigzinsumfelds bewusste Zurückhaltung im Einmalerlagsgeschäft (-15,7 Prozent) habe zum insgesamt leichten Rückgang um 1,4 Prozent bei den verrechneten Prämien des Konzerns geführt, so die VIG.

Am Donnerstagvormittag gibt die neue VIG-Generaldirektorin Elisabeth Stadler vor Pressevertretern ein Update zur Strategie des Versicherungskonzerns. (APA, 16.3.2016)