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Im Idealfall ist am 10. Juli, das ist der Tag des EM-Finales in Paris, Schluss für Antonio Conte.

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Rom – Was Österreich hat (Marcel Koller!), muss Italien suchen: einen Teamchef. Denn der 46-jährige Antonio Conte verlässt die Squadra Azzurra, die er 2014 übernommen hat, nach der EM. Er wird dringend verdächtigt, das Traineramt beim englischen Meister FC Chelsea zu übernehmen. Der Niederländer Guus Hiddink ist nach der Entlassung von José Mourinho nur bis Saisonende eingesprungen. Sein Erfolge sind überschaubar, die Londoner könne heuer keinen Titel mehr holen.

"Antonio Conte ist ein Mann der Tat. Ihm fehlt das tägliche Training, das ist für ihn das Wichtigste", sagte Italiens Verbandspräsident Carlo Tavecchio. "Wir werden alle Schritte im Interesse der Nationalmannschaft unternehmen." Als Favorit auf Contes Posten wird der Trainer des FC Bologna, Roberto Donadoni, der die Azzurri bereits zwischen 2006 und 2008 gecoacht hatte, gehandelt. Als weitere Alternative gilt der ehemalige Teammanager der englischen Auswahl und einstige Coach der russischen Nationalmannschaft, Fabio Capello. Auch Leicester-Coach Claudio Ranieri wird ins Spiel gebracht. Sogar ein Comeback des Weltmeister-Trainers von 2006, Marcello Lippi, wird nicht ganz ausgeschlossen.

Der neue Mann (Frau ist auszuschließen) muss es jedenfalls billiger geben, er wird nur noch die Hälfte des Gehalts seines Vorgängers erhalten. Der italienische Fußballverband FIGC nützt den Trainerwechsel, um Einsparungen durchzusetzen. 3,5 Millionen Euro netto ist der Höchstbetrag, den der Neue beziehen soll. "Wir müssen die Kosten reduzieren, wie es die Zeiten erfordern. Es handelt sich jedoch immerhin um einen Betrag von Niveau", sagte Tavecchio.

Der neue Trainer wird sich wohl auch mit einem beschränkten eigenen Team begnügen müssen. Ein Großteil seiner Mitarbeiter soll ihm vom Verband zur Verfügung gestellt werden. Er kann also nicht fünf befreundete Assistenten mitnehmen. (red, sid – 16.3. 2016)