Laut ING-DiBa ind die Österreicher Notgroschen-Champions in Europa.

Foto: apa/Peter Kneffel

Wien/Amsterdam – Bei den Österreichern ist das Sparverhalten tief verwurzelt, geht aus einer Umfrage der größten europäischen Direktbank ING-DiBa in 13 Ländern hervor. Allerdings blieb mehr als jedem Vierten im vergangenen Jahr weniger zum Beiseitelegen übrig: Bei 28 Prozent der Befragten sanken die Ersparnisse gegenüber dem Jahr davor. Nicht ganz so viele (25 Prozent) konnten aber auch mehr sparen.

Gut ein Drittel der Mehrsparer (35 Prozent) verdiente mehr, 44 Prozent verdienten gleich viel, sparten aber fleißiger. Praktisch jeder Dritte, der weniger zur Seite legen konnte, hatte auch weniger verfügbares Einkommen, so die ING International Survey.

Die Österreicher sparen trotz steigender Kosten: Mehr als die Hälfte der Befragten (52 Prozent) berichtete von "deutlich höheren Ausgaben" für Lebensmittel. Für Wasser und Energie brauchte mehr als ein Drittel (36 Prozent) mehr Geld als noch im Jahr davor. Nur 13 Prozent konnten die Energieausgaben dank eines geringeren Verbrauchs oder eines Anbieterwechsels senken.

Altbewährter Notgroschen

Bei den Gesundheitsausgaben stellte gut ein Drittel der Befragten (34 Prozent) einen "markanten Anstieg" fest. Bei nur vier Prozent verringerten sich die Ausgaben in diesem Bereich.

Trotz höherer finanzieller Belastung setzen die Österreicher verstärkt auf ihren "Notgroschen": 2015 hatten immerhin 68 Prozent der Befragten eine spontan verfügbare Summe für unerwartete, höhere Ausgaben auf der hohen Kante – das waren etwas mehr als 2014 (64 Prozent). Die Höhe des Notgroschens sei freilich sehr unterschiedlich. "Mit diesem Ergebnis sind die Österreicher Notgroschen-Champions in Europa", konstatiert die ING-DiBa. Für die vorliegende Umfrage wurden 13.000 Personen ab 18 Jahren in Österreich, Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Luxemburg, den Niederlanden, Polen, Rumänien, Spanien, der Türkei und Tschechien online befragt. (APA, 16.3.2016)