Magdeburg – Drei Tage nach der Landtagswahl im deutschen Bundesland Sachsen-Anhalt haben CDU, SPD und Grüne am Mittwoch in Magdeburg ihre Sondierungsgespräche aufgenommen. Sie wollen dabei die Chancen für eine gemeinsame Regierungsbildung ausloten. Zunächst soll unter anderem über die verschiedenen Arbeitsgruppen und Themen gesprochen sowie ein Zeitplan für die kommenden Treffen festgelegt werden.

Zuvor hatte der Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) dem Sender MDR Sachsen-Anhalt gesagt, die CDU gehe "ohne Vorbedingungen" in die Gespräche. Für Haseloff ist ein schwarz-rot-grünes Bündnis die einzige Option, um mit einer stabilen Mehrheit weiter regieren zu können. Die Grünen hatten vor Beginn der Gespräche bereits klar gemacht, dass sie eine Regierungsbeteiligung "sehr sorgfältig prüfen" wollen und dass am Ende eine klare grüne Handschrift erkennbar sein muss.

Die bisherige Koalition aus CDU und SPD hatte bei der Wahl am Sonntag vor allem wegen des Absturzes der Sozialdemokraten ihre Mehrheit verloren. Eine sogenannte Kenia-Koalition, benannt nach den Farben der kenianischen Flagge, wäre ein Novum auf Landesebene. Die rechtspopulistische Alternative für Deutschland (AfD) hatte ein Rekordergebnis von 24,2 Prozent erzielt. (APA, 16.3.2016)