Die Biervielfalt wächst und wächst: Hier ein Regal im Beer Lovers in der Gumpendorfer Straße.

Foto: Beer Lovers

Sieben Jahrzehnte lang hatte das Bierkartell Österreich im Griff – wer Bier wollte, musste das Angebot einer mit sogenannten Einlagerungsrechten ausgestatteten Brauerei in Anspruch nehmen oder sich auf den weiten Weg in ein anderes Vertriebsgebiet machen.

Bierhändler ohne Brauereibindung gab es bis in die 1980er-Jahre kaum – aber sie hatten eine wichtige Funktion: Durch sie kamen Importe auf den Markt; und damit Anstoß zur Innovation. Irisches Stout, böhmisches Pils, deutsches Hefeweizen kamen über unabhängige Händler ins Land.

Für Fortgeschrittene

35 Jahre nach Ende des Bierkartells bietet der Biermarkt mehr Vielfalt – die Bedeutung der unabhängigen Händler hat aber eher noch zugenommen. Zum Beispiel die der Firma Ammersin, die erst Sodawasserabfüller war, dann Bierimporteur und inzwischen zum Spezialisten für Craftbiere avanciert ist. Erst in der Vorwoche wurde ein prestigeträchtiger Importvertrag mit der Founders Brewery in Great Rapids, Michigan geschlossen.

Erhältlich sind diese Biere neben 800 anderen im im Vorjahr eröffneten Geschäft Beerlovers in der Gumpendorfer Straße, das als besondere Einrichtung einen begehbaren Kühlschrank bietet. Zudem hat es einen Seminarraum, in dem ab dieser Woche ein Programm für fortgeschrittene Bierkenner beginnt. (Conrad Seidl, RONDO, 22.3.2016)