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Die Windows-Versionen von Here Maps werden eingestellt.

Foto: APA/EPA/MAURITZ ANTIN

"Suboptimal" ist ein Begriff mit dem man die App-Situation rund um Microsofts mobiles Windows noch eher freundlich umreißen kann. Mit Windows 10 wollte der Softwarehersteller endlich das Ruder herumreißen, doch bisher will sich der erhoffte Rückenwind nicht so recht einstellen. Ganz im Gegenteil verabschiedet sich nun ein langjähriger Microsoft-Partner von der Plattform.

Aus und vorbei

Der Kartenhersteller Here kündigt in einem Blogeintrag das Aus für seine Windows-Apps an. Sowohl die Windows-10-App als auch jene für das ältere Windows Phone 8 werden nicht mehr weiter entwickelt. Die Ausgabe für Windows 10 wird zudem bereits am 29. März aus dem offiziellen App Store zurückgezogen, ab 20. Juni soll sie dann auch nicht mehr funktionieren.

Abwägungen

Als Grund nennt man schlicht Geschäftsabwägungen, man wolle sich auf andere Plattformen konzentrieren, aktuell sind dies Android und iOS. Die Windows-10-App verwende zudem bislang einen Workaround, der ab Juni nicht mehr funktionieren wird. Also müsste man Here Maps für die Microsoft-Plattform vollkommen neu schreiben, und dieser Aufwand rentiere sich schlicht nicht. Die Windows-Phone-8-Version von Here Maps soll hingegen vorerst weiterhin funktionieren, Updates werde es mit der Ausnahme kritischer Fehlerbereinigungen aber nicht mehr geben.

Hintergrund

Here Maps wurde ursprünglich unter dem Dach von Nokia entwickelt und war zunächst exklusiv auf dessen Smartphones mit Windows Phone zu finden. Später wurde der Service auch für andere Windows-Phones geöffnet, bevor die Android- und iOS-Versionen folgten. Mit der Einstellung von Here Maps bleibt den betroffenen Nutzern zumindest noch das Microsoft-eigene Windows Maps, das ebenfalls auf das Kartenmaterial von Here zurückgreift.

Besitzverhältnisse

Die Here-Abteilung war nicht Teil jenes Deals in dessen Rahmen die Microsoft die Mobilfunksparte von Nokia übernommen hatte. Statt dessen wurde sie letzten August für drei Milliarden US-Dollar an ein Konsortium mehrerer Autohersteller verkauft. (red, 16.3.2016)