Die Landkarte zeigt erstaunliche Werte für Tokelau

Foto: Nominet

Tokelau im Südpazifik: Knapp 1.350 Einwohner, 12 Quadratkilometer Fläche, politisch eng mit Neuseeland verwoben – und das größte Land im Internet. Das zeigt eine Landkarte der britischen Domain-Registrierungsbehörde Nominet, die alle URLs mit Länderendungen zusammengerechnet hat. Mit über 31 Millionen Adressen, die auf ".tk" enden, ist Tokelau das unbestritten prominenteste Land im Internet. Selbst die Summe der zwei stärksten Verfolger – China (.cn) mit 16,8 Millionen; Deutschland mit 16 Millionen Adressen – reicht nur knapp, um Tokelau zu schlagen.

".com" hat sich in USA durchgesetzt

Das hat mehrere Gründe: Einerseits hat sich in den USA die Endung ".com" für kommerzielle Websites rasch durchgesetzt. Würde man diese – die freilich nicht auf US-Inhalte beschränkt ist – dazuzählen, wäre sie mit 123 Millionen Adressen klare Nummer Eins. Andererseits hat Tokelau als erstes Land keine Gebühren für Registrierungen von Domains verlangt. Das machten sich mehrere Dienste zunutze, die für Kunden Domains in Tokelau anlegten. Wird eine solche Website nicht mehr bespielt, erscheint darauf Werbung – so soll Tokelau laut Nominet rund ein Sechstel seines Bruttoinlandsproduktes erwirtschaften (das bei 1.350 Einwohnern wohl nicht allzu hoch ist).

Afrika kaum vertreten

Österreich liegt mit 1,27 Millionen ".at"-Adressen im Mittelfeld. Vor allem in Bezug auf die Einwohnerzahl ist diese Summe beachtlich. Die Karte verrät einiges – etwa, dass in Afrika nach wie vor zu wenige Personen Zugang zum Internet haben. Der afrikanische Kontinent erscheint nur als kleiner Fleck auf der Südhalbkugel. (fsc, 11.3.2016)