Charlotte Brontë, "Jane Eyre". € 19,99 / 230 min. Der Hörverlag, München 2016

cover: Der Hörverlag

Das 19. Jahrhundert war revolutionärer als gemeinhin gedacht – auch und erst recht in der Literatur. Auch und erst recht in den Büchern, die Mitte des 19. Jahrhunderts in Yorkshire entstanden: jenen der Geschwister Brontë. Charlotte Brontë (1816- 1855) deren 200. Geburtstag heuer am 21. April zu begehen ist, schrieb mit Jane Eyre (1847) einen famosen Roman über Emanzipation, Liebe, Freiheit und Selbstbestimmung – der sofort nach Erscheinen ein großer Erfolg war.

Keine leichte Aufgabe, einen so umfangreichen, auch abgründigen Roman, in der Neuübersetzung von Melanie Walz 616 Seiten lang, als Hörspiel zu adaptieren. Christiane Ohaus ist es mit dieser Produktion überzeugend gelungen. Die Besetzung ist gut gewählt. Christian Grashof ist ein grummeliger Edward Rochester, Angelika Thomas die hochfahrende Mrs. Reed und Dietrich Mattausch der heuchlerische Geistliche Brocklehurst. Sascha Maria Icks als Titelheldin ist überzeugend, wenn auch hie und da ein wenig zu forsch und vorlaut – was dann schon nicht mehr 19. Jahrhundert ist. (Alexander Kluy, Album, 18.3.2016)