63,8 Milliarden US-Dollar, das ist der auf den ersten Blick beeindruckende Wert, den der aktuell in Maastricht vorgelegte Kunstmarktbericht der Tefaf (The European Fine Art Foundation) für den 2015 global erzielten Umsatz ausweist. Nach Jahren des Wachstums verbuchte man einen überschaubaren Rückgang von sieben Prozent.

Gewinner der vergangenen Saison waren eindeutig die USA, wo der Umsatz um vier Prozent auf den bisher höchsten je erzielten Gesamtwert von 27,3 Milliarden Dollar stieg.

Der jährlich zum Auftakt der weltweit wichtigsten Kunst- und Antiquitätenmesse (Tefaf, 2016: bis 20. März) publizierte Bericht basiert auf Daten, die teils über Kunstpreisdatenbanken und andere Quellen generiert und von der US-amerikanischen Kunstmarktökonomin Clare McAndrew aufbereitet und analysiert werden.

Hochrechnungen

Teils behilft man sich aber auch mit Hochrechnungen, die punktuell mit Umfrageergebnissen abgeglichen werden. Etwa in Marktsegmenten wie dem Handel, der naturgemäß keine Bilanzen veröffentlicht und dem aktuell ein weltweiter Umsatzanteil von 53 Prozent zugewiesen wird.

47 Prozent entfallen wiederum auf die Auktionsbranche, deren transparente Geschäftstätigkeit einen detaillierteren Einblick ermöglicht. Demnach gehörte zeitgenössische Kunst auch vergangenes Jahr zu den am stärksten gehandelten Künsten. Obwohl der Umsatz gegenüber 2014 um 14 Prozent schrumpfte, resultiert ein hochgerechneter Wert von weltweit 6,8 Milliarden Dollar und entspricht das einem Marktanteil von 46 Prozent. 89 Prozent der in dieser Sparte verzeichneten Verkäufe erfolgten hier zu Preisen unter 50.000 Dollar.

Marginaler Anteil bei Auktionen

Und Österreich? Nun, der heimische Kunstmarkt hat dem Bericht zufolge im internationalen Vergleich (USA 40 Prozent, China 26 Prozent, Großbritannien 19 Prozent; EU gesamt 30 Prozent) einen marginalen Anteil von zwei Prozent und liegt damit gleichauf mit Spanien. Nach Wert wären das 426 Millionen Dollar, die 2015 in Österreich insgesamt umgesetzt worden wären. Eine Hochrechnung auch das, da tatsächlich keine statistische Erfassung der Branchenumsätze erfolgt.

Der Anteil der österreichischen Auktionshäuser wird – abgeleitet vom weltweiten Auktionsumsatz in der Höhe von 29,9 Milliarden Dollar – mit einem Prozent oder knapp 300 Millionen Dollar beziffert. Ein Abgleich mit den in der Realität hierzulande erwirtschafteten Werten ist nicht möglich, da das Dorotheum als hauptsächlicher Umsatzbringer seit Jahren keine entsprechenden Zahlen veröffentlicht. (Olga Kronsteiner, 11.3.2016)