Philadelphia – Der US-Erdgasförderer Cabot Oil & Gas muss zwei Familien mehr als vier Millionen Dollar Entschädigung zahlen. Das entschied ein Gericht in Scranton im Bundesstaat Pennsylvania. Die Jury befand das Unternehmen für schuldig, das Grundwasser im County Susquehanna durch Fracking verschmutzt zu haben, das Bohren nach Gas in tiefen Gesteinsschichten.

Die dort lebenden Familien hatten Cabot 2009 geklagt, nachdem ungewöhnlich viel Methan im Grundwasser aufgetreten war. Die Firma habe hingegen stets behauptet, dass es die Probleme bereits vor den Bohrungen gegeben habe, berichtete die Lokalzeitung "Scranton Times-Tribune".

"Es war ein Kampf. Es war eine Schlacht. Man hat es mit einem Millionen-Dollar-Unternehmen zu tun", sagte der Hauptkläger Scott Ely dem Lokalsender WBRE-TV. Ein Cabot-Anwalt kündigte Berufung an.

Wichtiges Gebiet

Pennsylvania zählt zu den wichtigsten Gasfördergebieten der USA. Beim Fracking drücken die Förderer mit Hochdruck Flüssigkeiten in tiefliegende Gesteinsschichten, um diese aufzubrechen. Aus den entstehenden Rissen tritt Gas aus, das ansonsten nicht zugänglich wäre. Umweltschützer kritisieren die Methode, unter anderem wegen der Gefahr, die diese für das Grundwasser berge. In dem oscarnominierten Dokumentarfilm "Gasland" (2010) über Fracking in den USA besuchte der Regisseur Josh Fox auch Susquehanna. (APA, 11.3.2016)