Während es in China üblich ist, geschmacklich neutrale Reissuppen – begleitet von würzigen Baozi, das sind Hefeteig-Fleischtaschen, und fermentiertem Gemüse – zum Frühstück zu essen, sind Suppen um die Uhrzeit hierzulande nicht gerade der Renner. Wenn bei uns in der Früh gekocht wird, ist es meistens süßer Haferbrei. Keine Alternative für den Käsebrot- oder Wurstbrot-Esser! Eine neue Perspektive für ein warmes Frühstück bietet eine salzige Kombination aus Haferflocken mit Spinat, knackigen Samen und frischen Radieschen, krossen Rote-Rüben-Chips als Topping, gerne auch knusprig gebratenen Speckstreifen. Das Rezept verlangt wenig Einsatz am Morgen und ist in ein paar Minuten zubereitet – wenn die Nüsse auf Vorrat geröstet wurden.

Foto: neuensausderküche

Zutaten für zwei Personen

Für den Nuss-Samen-Crunch:
30 g gehackte Mandeln oder Walnüsse
30 g Kürbiskerne
30 g Sonnenblumenkerne
30 g Leinsamen oder Hanfsamen
1/4 TL Meersalz

Für den Haferbrei:
1 Tasse Haferflocken, eventuell glutenfrei
Salz und Pfeffer
1 TL Olivenöl
1 Prise rote Pfefferbeeren
1 Prise Muskatnuss
2 Handvoll Spinatblätter oder rote Rüben-, Radieschenblätter
Zitronensaft und etwas geriebene Schale

Zubereitung

Für den Nuss-Samen-Crunch den Backofen auf 180 °C vorheizen. Die Samen und Nüsse vermischen und das Salz zugeben. Auf ein mit Backpapier belegtes Backblech leeren, gut verteilen und im Backrohr rösten, bis die Samen zu duften anfangen und etwas Farbe annehmen. Vorsicht – das kann ab und zu von einem Moment auf den anderen passieren, im Prinzip dauert es circa zehn Minuten. Wer das Backrohr nicht vorheizen will, kann die Samen auch in der Pfanne rösten. Der übrige Nuss-Samen-Crunch lässt sich gut in einem Schraubglas aufbewahren.

Für die Haferflocken: 1 1/2 bis 2 Tassen Wasser – je nach gewünschter Konsistenz des Breis – in einem kleinen Topf zum Kochen bringen, eine Prise Salz zugeben, die Haferflocken einrühren, einmal aufkochen und ein paar Minuten bei niedriger Hitze quellen lassen. Die Konsistenz des Porridges hängt von der Art der Haferflocken ab. Die feinblättrigen werden breiiger, während die dicken Flocken etwas körniger bleiben – das ist Geschmackssache.

Einen zweiten Topf erhitzen, den gewaschenen und verlesenen Spinat zufügen, eventuell ein bis zwei EL Wasser zum Dünsten dazugeben, Temperatur zurückschalten und Spinat zusammenfallen lassen, vorsichtig umrühren. Salzen, mit Muskatnuss und Koriander oder Pfeffer sowie etwas Zitronensaft würzen.

Die Haferflocken auf einem Teller mit Spinat anrichten, mit den gerösteten Nüssen und roten Pfefferbeeren dekorieren. Darüber noch einen EL Olivenöl sowie etwas Zitronenschale geben.

Wer möchte, kann den Brei auch mit etwas Schafmilchjoghurt, Roten-Rüben-Chips oder frischgebratenem Speck genießen.

Aus der Sicht der TCM

Hafer ist das wärmste Getreide, für Menschen, die tendenziell schwitzen und denen immer warm ist, also eher nicht das richtige Getreide. Der kühlende Spinat wirkt hier ausgleichend. Hafer ist Qi-tonisierend, er ist das Aufbaugetreide in einer Rekonvaleszenzphase, stützt die Verdauung und die Abwehrkräfte, die Muskeln, Sehnen und Nerven. Er beruhigt, etwa bei Schlafstörungen und Konzentrationsschwäche.

Besonders gestresste Menschen mögen etwas Knackiges mit Biss. Nüsse und Samen geben Kraft, nähren Gehirn, Knochen und Nerven. Leinsamen wirken bei Verstopfung, vorausgesetzt, man trinkt reichlich dazu. Sie helfen unterstützend bei Gastritis, Darmschleimhautschädigungen, Zyklusschwankungen und Wechseljahrsbeschwerden.

Hitzige Naturen können sich mit Joghurt erfrischen, speziell nach dem Sport. Für fröstelnde, oft verkühlte Menschen ist Joghurt jedoch nicht das Mittel der Wahl, um sich etwas Gutes zu tun. Wobei Schafmilch weniger verschleimend ist als Kuhmilch. (Pascale Neuens, 11.3.2016)