Wien – Anlässlich des Frauentags hat der Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) zur Solidarität gegen Gewalt gegen Frauen aufgerufen. In einer Aussendung wurde zudem betont, dass Gewalt an Frauen nicht mit der Flüchtlingswelle nach Österreich importiert wurde. "Sexuelle Gewalt erleiden Frauen hauptsächlich im privaten Umfeld, nicht auf der Straße", so der Verein.

Gesamtgesellschaftliches Problem

Auch in Österreich gab es in der Silvesternacht sexuelle Übergriffe, insgesamt wurden 24 Fälle angezeigt. Die Polizei spreche täglich mehr als 20 Wegweisungen aus, diese Zahl ist seit mehreren Jahren konstant, betonte der AÖF. Diese Fakten sollten die Straftaten der Silvesternacht nicht verharmlosen. "Vielmehr sollten sie aufzeigen, dass Gewalt an Frauen ein gesamtgesellschaftliches Problem ist. Sie sollten fremdenfreundliche Aufwiegelungen entkräften", erläuterten die Frauenhäuser.

Traditionelle Wertvorstellungen

"Gewalt aufgrund des Geschlechts kann jede Frau treffen kann, unabhängig ihrer Herkunft oder Religion. Sie betrifft Frauen, die in Österreich geboren und aufgewachsen sind ebenso wie Frauen, die geflüchtet sind. Die Täter sind Männer, die in Österreich geboren und aufgewachsen sind ebenso wie Männer, die geflüchtet sind. Es ist nicht die Herkunft, die Gewalt an Frauen legitimiert, sondern es sind die traditionellen Wertvorstellungen, die mit traditionellen Geschlechterrollen einhergehen", informierte der Verein. "Die Grundlage für die Verhinderung von Gewalt an Frauen ist die Gleichstellung von Männern und Frauen", so die Frauenhäuser. (APA, 9.3.2016)