Der 4.000 Jahre alte Kupferschatz ist der größte seiner Art in Bayern.

Foto: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege

München – Vor zwei Jahren stießen in der Nähe des oberbayerischen Erding Bauarbeiter auf einen umfangreichen Kupferschatz aus der frühen Bronzezeit. Mehr als 800 kleine Stäbe holten daraufhin Archäologen aus dem Erdreich. Die leicht gebogenen Barren in Spangenform lagen in Zehnerbündeln geordnet am Rand einer Abfallgrube mit Überresten wie Tierknochen, Keramikscherben und verkohlten Getreidekörnern. Sie wurden unter anderem dazu verwendet, um sie einzuschmelzen und daraus Schmuck, Waffen und andere Gegenstände zu gießen.

Rätselhaft ist allerdings, dass es in Oberding, wo eine bronzezeitliche Siedlung vermutet wird, keine Hinweise auf metallverarbeitendes Handwerk gab. Das Kupfer stamme daher möglicherweise aus dem Salzburger oder Berchtesgadener Raum.

Neue Erkenntnisse zu Herstellungstechniken

Derzeit wird der Fund vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege (BLFD) genau untersucht. Die Forscher erhoffen sich von den Analysen neue Erkenntnisse über die Herstellungstechnik in der damaligen Zeit. Die rund 4.000 Jahre alten Metallbarren seien möglicherweise in Formen aus Stein, gebrannter Keramik oder Holz gegossen worden, sagte Jörg Stolz vom BLFD am Montag in München.

Die Stadt Erding hat die Kupferspangen für einen nicht genannten Betrag gekauft und will sie im Sommer 2017 ausstellen. Die Ludwig-Maximilians-Universität begleitet die Arbeit der Archäologen. Der Fund sei der bisher größte seiner Art in Bayern, sagte der Generalkonservator Mathias Pfeil. 1928 war im Münchner Luitpoldpark ein Hort mit 494 Barren gefunden worden. (APA, red, 8.3.2016)