Prognosen zufolge werden im Jahr 2040 weltweit etwa 112 Millionen Menschen an einem Grünen Star erkrankt sein. 2013 waren es rund 64 Millionen.

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Wien – Das Glaukom, umgangssprachlich auch als "Grüner Star" bekannt, betrifft in Österreich rund 80.000 Menschen. Bis 2030 sei aufgrund der Alterspyramide mit einer Zunahme der weltweit häufigsten Erblindungsursache zu rechnen, warnten Mediziner bei einer Pressekonferenz am Dienstag in Wien.

Der "stille Räuber des Augenlichts" betraf 2013 weltweit 64,3 Millionen Menschen, 2040 dürfte die Zahl auf 112 Millionen steigen. Ein Glaukom schädigt Nervenzellen des Sehnervs irreversibel, eine vollständige Erblindung droht. In den meisten Fällen bleibt die Krankheit über viele Jahre unbemerkt, da weder Schmerzen noch Symptome auftreten. Auch die Sehschärfe lässt im Anfangsstadium meist nicht nach. Meist kommt es durchaus zu Sehstörungen wie Schatten, toten Winkeln und verschwommenen Bereichen. Das Gehirn und das zweite Augen gleichen derartige Anzeichen aber oft lange Zeit aus, vor allem bei einem graduellen Erkrankungsverlauf.

Früherkennung wichtig

Regelmäßige Kontrollen bzw. augenärztliche Vorsorgeuntersuchungen ermöglichen eine frühzeitige Diagnose und den Krankheitsverlauf verzögernde Therapien. Eine Heilung ist nicht möglich. Grundsätzlich gibt es drei Möglichkeiten zur Behandlung: Medikamente (Augentropfen und Tabletten), Laser-Chirurgie und konventionelle Chirurgie.

Ohne Eingreifen schreitet die Erkrankung kontinuierlich voran. Die Symptome und Befunde sind dabei oft individuell unterschiedlich, weshalb Spezialisten nachdrücklich zu regelmäßigen Vorsorge-Untersuchungen raten. So könne man Veränderungen rasch erkennen und deren Ursachen auf den Grund gehen. Mehr als die Hälfte aller Fälle wird nicht oder zu spät erkannt.

Bei Früherkennung ist das Glaukom gut behandelbar. Fast immer handelt es sich um Zufallsdiagnosen, wie auch ORF-Moderator Wolfram Pirchner in einer Video-Botschaft aus eigener Erfahrung schilderte. Er erfuhr bei einer Routinekontrolle von einem befreundeten Augenarzt über seine Erkrankung bzw. seinen hohen Augendruck, der häufig als Indiz gilt. Seit damals behandelt er allabendlich sein Glaukom, ohne dass es sein Leben einschränkt. "Ein Tropfen links, ein Tropfen rechts – das war´s!" schilderte der Betroffene. (APA, 8.3.2016)