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Kleiner, geisterhafter Krake: Vermutlich handelt es sich bei "Caster" um den Vertreter einer bisher unbekannten Gattung.

Foto: REUTERS/NOAA

Washington – Wegen seines seltsamen Aussehens gaben ihm seine Entdecker in Anlehnung an den berühmten Zeichentrickgeist den Spitznamen "Casper". Einen richtigen Namen besitzt der geisterhafte Krake, der im vergangenen Monat tief unter der Oberfläche des Pazifik erspäht wurde, noch nicht.

"Es handelt sich höchstwahrscheinlich um eine unbeschriebene Art, die möglicherweise keiner bekannten Gattung angehört", berichtete Meeresbiologe Michael Vecchione, der den blassblauen Kerl gemeinsam mit Kollegen von der US-Meeresbehörde NOAA mithilfe eines Unterwasserroboters fotografisch und auf Video festgehalten hatte.

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Die Forscher entdeckten den achtarmigen Tintenfisch bei einer Expedition im Nordosten der Insel Necker, die zu Hawaii gehört. "Casper" saß auf einem flachen Felsen am Meeresgrund in rund 4.300 Metern Tiefe, als sich der ferngesteuerte Tauchroboter näherte, wie die Biologen in einem Blogeintrag auf der Webseite von NOAA berichten.

Ungewöhnliche Erscheinung

Sein Äußeres erstaunte die Wissenschafter, weil ein derartiger Kopffüßer nie zuvor in solcher Tiefe gesichtet worden war. Das Tier hat im Gegensatz zu den Cirrentragenden Kraken (Cirroctopoda), die noch unterhalb von 5.000 Metern leben können, keine Flossen und ähnelt eher gewöhnlichen Kraken (Octopoda), die aber sonst im flacheren Meer zu Hause sind.

Außerdem sind die Saugnäpfe an seinen Armen in einer Reihe angeordnet anstatt in Zweierreihen. "Casper" ist laut NOAA auch deshalb ungewöhnlich, weil er keine Pigmentzellen hat: Dies lasse ihn weiß und geisterhaft erscheinen. (red, APA, 6.3.2016)